Ich bin ein Inkubatorkind. Das – so wurde mir erst sehr spät in meinem Leben deutlich – ist ein frühkindliches Trauma.
Als verlassenes Kind habe ich mich selbst verlassen.
Ich habe ein tiefes Misstrauen mir selbst und meiner Intuition gegenüber entwickelt. Ich habe geglaubt, mit mir wäre etwas so Grundlegendes falsch, dass ich immer wieder verkrampft versucht habe, jemand anders zu sein, vorzugsweise die, von der ich glaubte, dass mein jeweiliges Gegenüber mich so haben will.
Ich wurde ein Chamäleon.
Als ich erkannte, dass ich eigentlich gar nicht wirklich weiß, wer ich bin, riss mich das sehr um.
Im Oktober 2018 wurde ich zum Playing Arts Symposion eingeladen, einem Wochenende Austausch über künstlerische Projekte. Dort habe ich den Prozess einer Selbstzertifizierung zum Playing Artist durchlaufen.
Eine S e l b s t z e r t i f i z i e r u n g.
Das machte etwas mit mir. Ich sah mich mir plötzlich eine Lebensberechtigung ausstellen. Am nächsten Tag folgte eine Existenzberechtigung. Am Folgetag stellte ich mir ein Zertifikat aus über die erfolgreich erworbene Fähigkeit zu atmen. Klein anfangen, muss ich mir wohl gedacht haben. Es fühlte sich irgendwie befreiend an. So begann ich, mir noch andere Dinge zu zertifizieren. Täglich eine Sache.
Da ich mich mit Hirnreifung auskenne, beschloss ich, es 30 Tage lang durchzuziehen. Damit ich von einer Langzeitwirkung ausgehen kann. Dann kam mir der Gedanke, dass ich damals doch 46 Jahre alt war – also erweiterte ich den Zeitraum auf ein Zertifikat pro Lebensjahr. Doch als im Januar 2019 schließlich das Ende des von mir definierten Zeitraumes gekommen war, sah ich mich außerstande, aufzuhören.
Ich hatte meine eigene experimentelle Methode gefunden, um mich kreativ auszuprobieren.
Ja zum Leben – ja zu Dir. Impulse zur Selbstermächtigung und Selbstannahme
Es geschah etwas Unerwartetes. Ich hatte über Wochen hinweg mein ganzes Denken darauf ausgerichtet, mir jeden Tag eine Selbstzertifizierung auszustellen. Dadurch hatte ich mich mir selbst auf eine Art zugewendet, die ich sonst nicht kannte. Das war neu.
Es ließ mich an einen Punkt kommen, an dem es immer normaler wurde, mir gegenüber eine positive Einstellung anzunehmen. Zu erkennen, wie bescheuert und irgendwie selbstauferlegt viele meiner Hemmungen eigentlich waren. Ich öffnete mich im Laufe der Zeit immer vertrauensvoller der Welt und ließ in all meiner gefühlten Andersartigkeit und Verrücktheit meine Kreativität nur so aus mir heraussprudeln.
Da war ich nun und berichtete plötzlich öffentlich über meine Erfahrungen mit ….Unsicherheit, Selbstzweifeln, Blockaden. Und dachte nur: Was soll mir denn passieren?
Ich beschäftigte mich damit, was das alles mit mir selbst und meiner Entwicklung zu tun hatte. Durch meine Selbstzertifizierungen habe ich viele ungelebte Teile von mir anerkannt und zurückgeholt. Ich integriere mein Selbst. Ich löse dadurch meine Traumata auf.
Als ich erkannte, dass ich mich mit Traumaauflösung beschäftigen muss, fand ich in der Literatur, in die ich mich seitdem gestürzt habe, überraschend alle Methoden beschrieben, die mein Körper im Laufe meines Lebens für sich selbst bereits gefunden hatte. Mit denen ich seit inzwischen zwei Jahrzehnten intuitiv immer wieder arbeite.
Ich habe mich aufgrund einiger Grenzerfahrungen, die meine Lebensenergie betreffen, mein Leben lang zurückgehalten und angepasst. Aber natürlich haben diese Erfahrungen auch dazu geführt, dass ich andere Menschen, die auf ihre Art Grenzerfahrungen machen, anziehe.
Ein Schlüsselerlebnis hatte ich auf einem Kongress nach einem Vortrag über Intensität und Hochsensitivität, als im Publikum eine Frau um Rat für ihre zehnjährige Nichte bat, deren Körperenergie sich in ihren Armen und Beinen so aufstauen kann, dass sie nicht weiß, was sie machen soll. Sie leidet und ihre Eltern nehmen sie nicht ernst. Sie war verzweifelt und bat Michael Piechowski, Experte für Hochsensitivität, nach seinem Vortrag über Intensität um Tipps, wie das Mädchen lernen kann, mit ihrem Energiehaushalt umzugehen. Der Autor von „Living with Intensity“ hat die Frage, glaube ich, gar nicht verstanden.
Ich schon.
Und plötzlich sah ich mich aufstehen und diese Frau abfangen und völlig selbstverständlich zugeben: Ich bin auch so – aber da ich erwachsen bin, kann ich damit umgehen.
Es wurde ein wunderbares Gespräch. Ich konnte ein paar Nachfragen später einen Wasserfall von Ideen produzieren, die dem Mädchen helfen könnten. Viele davon hatte sie sogar schon probiert (z.B. das Haustier um Hilfe bitten – in ihrem Fall sogar ein Pferd!). Sie ging hoffnungsvoll nach Hause. Und ich merkte, dass da etwas für mich selbstverständlich ist, wozu andere keinen Zugang zu haben scheinen. Ich fühlte mich phantastisch.
Ich erkannte: Ich möchte Menschen begleiten, die Probleme mit ihrem Energiehaushalt haben und die kaum eine Ahnung haben, an wen sie sich wenden können, weil sie befürchten, für verrückt gehalten zu werden.
Die vielleicht wie ich durch eine spirituelle Krise gegangen sind oder gehen – und nur mit wenigen Menschen oder niemandem darüber reden können.
Die sich schräg fühlen und anders, weil sie Dinge wahrnehmen, die andere nicht spüren können.
Oder die einfach unerklärliche Verspannungen und Feinstwahrnehmungen haben, mit denen sie bei keinem Arzt landen können.
Ich möchte die sein, mit der sie über das Unaussprechliche sprechen können.
Ich verstehe jetzt, dass ich nur die richtigen Menschen in mein Leben ziehen – und ihnen wirksam helfen – kann, wenn ich wenn ich mich ungefiltert so zeige, wie ich wirklich bin. Auch wenn ich nachweislich nicht der Norm entspreche.
Ich erkenne, dass ich mich auch mit den Stationen meiner Biographie outen muss, die ich sonst gern weglasse. Ich möchte es mir erlauben, auch ohne Zertifikate mein oftmals autodidaktisch erworbenes und aus Erfahrung entstandenes intuitives Wissen anzuerkennen und damit rauszugehen.
Letzten Endes ist zwei Jahre später aus genau dieser Erkenntnis meine neue Onlineworkshopreihe „Umarme Deine Symptome! … und aktiviere Deine Selbstheilungskräfte“ entstanden.
Meine Selbstzertifizierungen stoppen meine negativen Selbstgespräche. Sie nehmen meinem inneren Kritiker den Wind aus den Segeln. Sie nähren mein inneres Kind.
Affirmationen funktionieren bei mir einfach nicht, denen glaube ich nicht. An den Selbstzertifizierungen bin ich drangeblieben. Weil sie nicht so wahnsinnig ernst daherkommen, kann ich sie auf eine leichte und spielerische Art viel besser annehmen.
Ich erkenne: Ich kann diesen Prozess nur mit mir selbst an meiner Seite gehen.
Und das ist meine Botschaft an die Welt.
Gib Dir selbst die Erlaubnis, Du selbst zu sein.
Alles, was ich brauche, ist in mir. Es ist alles da.
Wer neugierig geworden ist und sich vielleicht selbst gern über individuelle Impulse zur Selbstannahme und Selbstermächtigung oder durch mein kreatives kunstanaloges Spiel mit Kunst oder sogar mein besonderes Feedback im Rahmen meiner spirituell-körperorientierten Energiearbeit neu kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen, sich mit mir zu verbinden.
Zur Zeit gibt es einen fünfteiligen Minikurs „Zertifizier Dich Selbst!“, den ich gern als wöchentliche Email versende. Aus diesem entsteht gerade eine Jahresgruppe aus 52 Impulsen als Onlinekurs. Wer dabei sein möchte – Ich freue mich über eine Kontaktaufnahme!
Auch, wer nur ein herkömmliches Coaching sucht! Ich bin wirklich offen für alles.
Stimmen meiner Minikurs-Teilnehmer klingen so….: