Archiv der Kategorie: Fortbildungsangebote

Stimmprävention für pädagogische Fachkräfte

Wie man sich eine tragkräftige Stimme erhält

Die Arbeit in Kindertagesstätte und Schule gilt als eine der stimmintensivsten.

Ich frage vorher anhand eines Selbsteinschätzungsbogens immer nach der vorhandenen Symptomatik – und erfahre so, ob es sich noch um Prävention handelt oder ob schon Probleme bestehen.

Da waren schon so einige Teilnehmerinnen darunter, die sagten: Ich komme präventiv. Mit meiner Stimme ist alles okay. Aber abends, nach der Arbeit im Kindergarten oder in der Schule, da mag ich meine Stimme nicht mehr einsetzen. Am liebsten möchte ich gar nicht mehr angesprochen werden und gleich aufs Sofa.

Es tut mir dann irgendwie leid, wenn ich darauf antworten muss: Dann ist es schon keine Prävention mehr.

Unsere Stimme ist so gebaut, dass sie stark genug ist. Sie sollte im gesunden Zustand deutlich länger als einen Arbeitstag durchhalten. Sie sollte generell durchhalten.

Die gute Nachricht ist: Unsere Stimme wird vom ganzen Körper getragen. Stimme entsteht nicht nur isoliert in unserem Kehlkopf.

Wir können sie durch entsprechende Körperarbeit beeinflussen und stabilisieren. Es gibt außerdem noch viele andere Stellschrauben, an denen wir drehen können, um sie uns zu erhalten und auch wiederzugewinnen.

Ich werde noch lange darüber grübeln, warum Prävention beim Menschen nicht wirklich zu funktionieren scheint. Wir kommen immer erst in Wallung, wenn wir den Punkt eigentlich schon überschritten haben. Dabei wäre es so leicht, für uns zu sorgen.

Wir sind es wert.

Das Seminar vermittelt Stimmtechniken für den Alltag:

  • zum schonenden Umgang mit der Stimme
  • zum Umgang mit stimmbelastenden Situationen
  • zur Erhöhung der stimmlichen Durchsetzungsfähigkeit

In diesem Kurs wird der Zusammenhang zwischen Körperspannung, Atmung und Stimme theoretisch und praktisch erfahrbar gemacht. Übungen zur Verbesserung der Atmung, zur Stimmhygiene und Entspannungsarbeit werden vorgestellt und stimmschonende sowie raumakustische Maßnahmen im Berufsleben visualisiert. Spielerisch stellt sich der Körper auf neue Muster ein.

Methode:

  • Analyse des Sprechverhaltens in konkreten Sprechsituationen (nach Wunsch der Teilnehmer)
  • Praxis der Stimmtechnik (Wahrnehmung, Atmung, Haltung, Tonus, Artikulation, Modulation)

Zielsetzung:

  • Prävention von Stimmstörungen
  • Wissen zu Stimmfunktion und Stimmökonomie
  • Umsetzungsmöglichkeiten der Inhalte im Arbeitsalltag

Bitte bequeme Kleidung und eine Decke mitbringen!

Das Seminarkonzept beruht auf Wirksamkeitsstudien der Universität Hildesheim. Seit 2003 habe ich mich im Bereich der Stimmprävention engagiert und wurde 2014 und 2019 vom  niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung NLQ zur Ausgestaltung von Stimmseminaren für Lehrerinnen und Lehrer qualifiziert.

Den roten Faden bildet das von mir formulierte Modell der Wirkfaktoren von Stimmgesundheit.

Wer sich individuell coachen lassen möchte, sei ebenfalls herzlich eingeladen.

Ich freue mich, hier einige Feedbackstimmen veröffentlichen zu können:

 „Vielen lieben Dank, auch für den tollen Tag! Er hat mir Hoffnung gemacht doch noch bis zu meiner Rente in der Kita arbeiten zu dürfen.“

„Am Anfang dachte ich: Wo bin ich denn hier gelandet? Ich habe etwas gebraucht, zu verstehen, was du da machst. Der Nachmittag war Weltklasse.“

„Da holt man sich eine Logopädin ins Haus, wenn man Teambuilding machen will? Das hätte ich jetzt nicht erwartet!“

Kommunikation mit Demenzerkankten

Die Betreuung demenzkranker Menschen fordert alle Beteiligten. Die Beziehung wird durch Kommunikationsprobleme zusätzlich belastet, da Demenzerkrankte je nach Erkrankungsdauer Schwierigkeiten haben können, Gesprächen zu folgen oder immer wieder dieselben Fragen stellen.

In dieser Seminarreihe werden Kommunikationsstrategien vorgestellt, durch die gezielt individuelle Stärken der Demenzerkrankten erkannt und genutzt werden können, um zu einem entspannteren Miteinander zu gelangen. Frustrierende Kommunikationserlebnisse werfen die Erkrankten auf ihre Schwächen zurück. Ein ressourcenbewusster Umgang beugt hingegen dem Verstummen vor.

Trainingsziele

• Steigerung des Wissens der pflegenden Angehörigen zum Thema Kommunikation mit Menschen mit Demenz
• Verbesserung der Kommunikationskompetenz der pflegenden Angehörigen mit dem Erkrankten
• Reduktion der wahrgenommenen Belastung der pflegenden Angehörigen in der häuslichen Pflege
• Steigerung der Lebensqualität der Patienten mit Demenz

Kommunikation bei Demenz

Jede Demenzerkrankung ist so individuell wie der betroffene Mensch und sein Umfeld.
Typische Symptome entstehen durch degenerative Veränderungen des Gehirns:

• Orientierungsprobleme im Alltag
• Zunehmende Gedächtnisstörungen
• Probleme bei der Alltagsbewältigung
• Verlust der Selbständigkeit
• Verhaltensänderungen und Wesensänderungen

Im Rahmen einer Demenzerkrankung verändern sich auch die Fähigkeiten zur Kommunikation.

Veränderungen der Kommunikation bei Menschen mit Demenz

Bisher selbstverständliche Schritte werden schwierig oder unmöglich:

• Wortfindungsstörungen erschweren das Formulieren der eigenen Gedanken
• Es wird schwieriger, die Aufmerksamkeit dem Gesprächspartner zuzuwenden
• Sprachverständnisprobleme treten auf
• Gesprächsinhalte werden schnell vergessen

Erhalten bleiben in der Regel die non-verbale Kommunikationsfähigkeit und das Verständnis für die ausgedrückten Emotionen.

Trainingsinhalte – Themen

Das Training wendet sich an die versorgenden und pflegenden Angehörigen von Menschen, die an Demenz erkrankt sind.

Austauschen und Kennenlernen
• Der Erfahrungsaustausch der Teilnehmer ist ein wichtiger Grundstein des Trainings
• Die individuellen Situationen, Probleme und Lösungen erhalten Raum im Rahmen der Gruppenarbeit

Was ist Demenz?
• Ursachen und Symptome
• Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten

Für sich selbst sorgen
• Entlastungsmöglichkeiten
• Unterstützungsangebote

Kommunikation mit Menschen mit Demenz
• Stärken und Schwächen in der Kommunikation erkennen
• Wieder Sicherheit in der Kommunikation mit dem Betroffenen gewinnen
• Strategien für Senden und Empfangen von Nachrichten erlernen

Kooperation mit Pflegekräften
• Möglichkeiten der Zusammenarbeit kennenlernen

Durchführung des Trainingsprogramms

Ablauf
• Gruppenabende für Angehörige von Menschen mit Demenz
• 1 mal pro Woche Training mit einer spezialisierten Gerontologopädin
• 8 Termine à 90 Minuten

Methodisches Vorgehen
• Informationen/ Vorträge
• Kleingruppenarbeit
• Selbsterfahrungen
• Erfahrungsaustausch in Kleingruppen und im Plenum als wichtiger Bestandteil

Angebot

Kommunikationstraining bei Demenz – Angehörigenprogramm zur Pflegeunterstützung.
Dauer: 8 Gruppentreffen à 90 Minuten.
Teilnehmer: 5 – 12 Angehörige

Ort: Praxis für Logopädie und Arts & Change-Coaching Britta Weinbrandt, Am Dorfplatz 7 in 21514 Güster

Ich biete es auf Anfrage je nach Ihrer Lebenssituation zu verschiedenen Zeiten an.

Kosten: Über die Krankenkasse / Heilmittelverordnung vom behandelnden Arzt

Verordnung des Trainingsprogramms
Über eine ärztliche Heilmittelverordnung für Logopädie für den betroffenen Demenzerkrankten mit folgenden Angaben:
Diagnoseschlüssel: SP5
Diagnose: Störung der Sprache nach Abschluss der Sprachentwicklung
Leitsymtomatik: Störung der Kommunikation mit Wortfindungsstörungen und Störungen des Sprachverständnisses
90 min, 8x, 1x pro Woche, Gruppe

Quelle/Literatur
Haberstroh, J.; Pantel, J., (2011). Kommunikation bei Demenz – TANDEM Trainingsmanual. Berlin: Springer Verlag
(Vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes Leuchtturmprojekt für Demenz)

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in meinem Artikel „Gefühle werden nicht dement“.