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Wie Kinder lernen – Die Wahrnehmungsmuster nach Dawna Markova

Nachdenken über das Denken. Wie der Geist eines Kindes arbeitet

Das Denken verläuft keineswegs bei allen Menschen gleich. Offensichtlich denken wir alle unterschiedliche Gedanken. Weniger offensichtlich ist, dass jeder von uns auf einzigartige Weise denkt. In den meisten Lernsituationen zum Beispiel wird wenig darauf geachtet, wie Kinder denken. Gewöhnlich gehen die meisten von uns ohne darüber groß nachzudenken davon aus, dass die verschiedenen Menschen, denen wir begegnen, in ihren Denkweisen jeweils der unseren entsprechen. Tatsächlich gibt es aber sechs verschiedene Möglichkeiten zu denken. Es ist entscheidend, diese sechs Grundmuster der Informationsverarbeitung zu verstehen, damit ein Kind angemessen lernen kann.

Wechselnde Bewusstseinszustände

Dawna Markova erkannte aus ihrem Studium der Hypnotherapie, dass der Geist die Gedanken ‚verdaut‘, indem er sie auf drei verschiedenen Wegen, das heißt zwischen drei verschiedenen „Bewusstseinszuständen“, bewegt: durch das Bewusstsein, das Unterbewusstsein und das Unbewusste. Jeder dieser Bewusstseinszustände erfüllt beim Lernen seine spezifischen Aufgaben.

Ich zitiere in diesem Artikel aus ihren Büchern „Hausaufgaben ohne Stress“ und „Wie Kinder lernen – Eine Entdeckungsreise für Eltern und Lehrer“.

Probleme mit der Konzentrationen scheinen viele Kinder zu haben. Oft wirken sie abgelenkt, sprunghaft oder nicht so ganz bei der Sache. Lehrer und Eltern glauben dann meist, das Kind bekomme gar nichts mit. Doch das stimmt nicht immer.

Der Lernprozess vollzieht sich zum großen Teil im Verstand. Beim Lernen muss der Geist hellwach sein. Herrscht dort Verwirrung und Ablenkung vor, sprechen wir von Unaufmerksamkeit oder gar einer „Aufmerksamkeitsstörung“; doch genau genommen gehören diese Phasen des Abgelenktseins zum Lernen dazu. In dieser Zeit wendet sich die Aufmerksamkeit lediglich nach innen in einen anderen Bewusstseinszustand und verarbeitet die aufgenommenen Informationen.

Der Lernprozess ist viel komplexer als gemeinhin angenommen. Er besteht aus verschiedenen Phasen. Mit der Informationsaufnahme verhält es sich ähnlich wie mit der Nahrung: Damit neue Informationen vollständig verdaut werden können, müssen sie gekaut und geschluckt, vermischt und aussortiert, gespeichert und assimiliert werden. Genau dieser Prozess vollzieht sich im Verstand, wenn das Kind verwirrt, durcheinander oder unaufmerksam wirkt.

Betrachten wir diese Phasen also nicht als unproduktiv und „schädlich“. Geben wir stattdessen diesen verschiedenen Geisteszuständen neue Namen. Wir müssen diese Vorgänge in ihrer positiven Wirkung würdigen. Bei Konzentration, Verwirrung und Geistesabwesenheit handelt es sich letztlich um drei unterschiedliche Formen der Aufmerksamkeit: Konzentrierte, untersuchende und schöpferische Aufmerksamkeit. Sie vollziehen sich in verschiedenen Bewusstseinszuständen: dem Bewusstsein, dem Unterbewusstsein und dem Unbewussten. Alle drei Formen sind notwendig, wenn wir wirklich lernen, uns also neues Wissen aneignen wollen.

Was ich an diesem Ansatz so sehr mag, das ist der positive Blick und die damit einhergehende Entpathologisierung von Aufmerksamkeitsdefiziten aller Arten. Damit ist Markova im Bereich des Lernens für mich so wichtig wie Dabrowski, dessen Wirken im Bereich Intensität und Hochsensitivität Vergleichbares für Kinder erreicht hat – die Normalisierung von Ausnahmezuständen.

Stufe 1: Konzentrierte Aufmerksamkeit – Neues aufnehmen

Wenn wir den Lernprozess mit dem Verdauungssystem vergleichen, wäre das Bewusstsein der Mund: Dort beginnt man zu lernen: der Mund bildet den Eingang zum restlichen mentalen System, von dem die Informationen Aufgenommen und durchgekaut werden, während der Geist organisiert, wie jedes Detail vom Stoffwechsel verarbeitet wird. Mit dem Bewusstsein werden Informationen am leichtesten aufgenommen, organisiert, der Priorität nach geordnet, bewertet und wiedergegeben. Wenn ein Kind in dieser Modalität nicht denken kann, wird die Welt zu einem chaotischen Wirbel.

Üblicherweise nimmt man an, dass Kinder dann lernen, wenn sie bewusst denken, aber das wäre genauso, als würden wir den Vorgang des Essens nur dann als „essen“ bezeichnen, wenn wir die Nahrung im Mund haben. Dies ist nur der Anfang des Lern- bzw. Verdauungsprozesses, und nur ein kleiner Teil unseres Gehirns ist dieser Funktion gewidmet. Die Natur ist nicht dumm. Wir sind mit der Fähigkeit ausgestattet, für verschiedene Zwecke auf unterschiedliche Weise zu denken.

Kinder, die ihr Bewusstsein aktiviert haben, sind

  • hellwach.
  • Ihre Aufmerksamkeit ist auf die äußere Welt gerichtet und auf das, was darin passiert.
  • Sie sitzen auf der Kante ihres Stuhls und beobachten alles, was um sie herum geschieht.
  • Sie achten auf jedes Wort, nehmen leicht Informationen auf, ordnen sie logisch und bleiben bei der Sache.

Was geschieht in unserem Kopf, wenn wir uns konzentrieren?

Unter Konzentration versteht man die Fähigkeit, sich über einen bestimmten Zeitraum hinweg mit einer einzigen Sache zu beschäftigen. Es entsteht eine Art hungriger, aufgeregter Energie, ein Gefühl von Spaß, Genuss und schneller Befriedigung. Wir können uns mit unserer Aufgabe beschäftigen, ohne abzuschweifen. Wenn ich konzentriert bin, verhält sich mein Geist wie ein Laserstrahl, der alle störenden Gedanken, Bilder und Vorgänge ausschaltet. Dieser Zeitraum, wie lang er auch immer dauert, nennt sich Aufmerksamkeitsspanne.

Wir empfangen Daten und erkennen einen Sinn darin. Wir bemerken Einzelheiten, organisieren sie und ordnen sie in einen vertrauten Zusammenhang ein. „Das ist eine Geschichte über ein Mädchen in meinem Alter.“ „Bei diesem Experiment geht es um Magneten.“ „Dieses Lied klingt wie Beethoven.“ Ein Teil unseres Verstandes hält auch bei neuen Informationen immer das Bekannte im Auge und versucht, das Neue einzugliedern. Dadurch bekommen wir ein Gefühl von Sicherheit. Dieser Teil unseres Verstandes bringt Ordnung ins Chaos, schafft Struktur und Organisation.

Wenn wir uns konzentrieren, können wir Einzelheiten schneller aufnehmen und uns besser an sie erinnern. Diesen Teil unseres Verstandes können wir für eine Prüfung mit Wissen füllen. Er denkt schnell. Er kann etwas aufnehmen und es genauso wieder ausspucken — wie ein Kopiergerät, Roboter oder ein Audioaufnahmegerät. Es ist jener Teil unseres Verstandes, der nach der richtigen Antwort sucht, nach der einfachen Lösung. Hier verdauen wir Daten schnell.

Wenn wir uns konzentrieren, richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf die äußere Welt. Wir verarbeiten viele Informationen, doch bleiben diese an der Oberfläche unseres Bewusstseins. So ist es bei den Hausaufgaben: Das Kind konzentriert sich auf den vorgegebenen Lernstoff und ordnet ihn neu. Dazu braucht es nur wenig Zeit und Anstrengung.

Sinnesreize steuern die Aufmerksamkeit

Wir glauben gemeinhin, dass manche Menschen besser fähig sind, sich zu konzentrieren als andere. Wir sind jedoch alle dazu in der Lage – nur die Tätigkeiten, auf die wir uns gut konzentrieren können, sind verschieden. Ein Kind zum Beispiel kann lange er Lieder anhören und selbst singen, in einem Museum aber völlig unfähig sein, sich zu konzentrieren. Seine Augen können bei einem Bild vielleicht nur wenige Sekunden verharren. Beim Zuhören hat dieses Kind also eine lange Aufmerksamkeitsspanne, beim Betrachten eine sehr kurze.

Ein anderes Kind kann sich nicht konzentrieren, wenn man ihn während seiner Beschäftigung etwas fragt oder mit ihm spricht, akustische Reize lenken ihn ab. Im Sportunterricht kann er sich jedoch über lange Zeit hinweg auf kinästhetische Aufgaben konzentrieren, seine Aufmerksamkeitsspanne ist hier viel länger als die seiner Klassenkameraden. Diese werden eher abgelenkt von all den Aktivitäten, denn kinästhetische Reize aktivieren bei ihnen untersuchende Aufmerksamkeit. Unbewusst lesen sie dann alle Schilder und Hinweise, die sie finden können, um sich wieder konzentrieren zu können.

Jeder der verschiedenen Sinnesreize löst also bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Formen der Aufmerksamkeit aus. Das geht weit über die klassischen Lerntypen hinaus, die sich meist nur auf die Ebene der konzentrierten Aufmerksamkeit beziehen.

Dennoch macht es Sinn, unsere Forschungsreise mit dieser Ebene zu beginnen. Mit Hilfe der folgenden Fragen können wir herausfinden, welche Sinnesreize die Konzentration eines bestimmten Kindes fördern:

Wie können wir ein Kind am besten auf uns aufmerksam machen?

  • So laut sprechen, dass das Kind uns hört.
  • sich vor das Kind stellen, damit es uns sieht.
  • das Kind berühren, damit es uns bemerkt.

Wie lernt und denkt ein Kind am schnellsten?

  • Wenn man mit ihm spricht oder ihm Fragen stellt.
  • Wenn es liest, schreibt, zeichnet oder etwas beobachtet.
  • Wenn es seine Hände oder seinen ganzen Körper einsetzt.

Wie begrüßt ein Kind unbekannte Menschen? Auf welche Weise geht es auf andere Menschen zu?

  • Durch Händeschütteln und gemeinsame Unternehmungen
  • Indem es Hallo sagt und ein Gespräch führt.
  • Durch Blickkontakt und intensives Betrachten der Umgebung des Fremden

An welche Einzelheiten erinnert sich das Kind am besten? Was prägt es sich schnell ein?

  • Wie die Dinge aussehen
  • Wie die Dinge gesagt werden
  • Wie die Dinge getan werden oder sich anfühlen

Wenn wir jetzt an die Augenblicke denken, in denen wir uns gemeinsam mit einem Kind freuten und staunten, können wir in jeder Kategorie eine weitere Antwort wählen:

Wann ist ein Kind wachsam und voll leistungsfähig? Wann kann es sich ausdauernd mit einer Sache beschäftigen?

  • Beim Spazierengehen, Sport, Essen, Basteln
  • Beim Reden, Singen, Radiohören, Musizieren
  • Beim Schreiben, Zeichnen, Saubermachen, Fernsehen, Lesen

Für jeden Lerntyp gibt es Aufgaben, die die Konzentration besonders fördern. Kinder, denen es leicht fällt, sich auf die für die Schule typischen visuellen und akustischen Tätigkeiten, wie Lesen und Schreiben, zu konzentrieren, betrachtet man meist als gute Schüler. Bei Kindern, denen das Optische oder das eigene Tun besonders wichtig sind, fördern Tätigkeiten wie Zeichnen oder Basteln die Konzentration. Eine andere kann sich am besten konzentrieren, wenn sie akustisch tätig werden muss, zum Beispiel wenn sie abgehört wird. Auf diesem Weg erinnert sie sich problemlos an das Gelernte. Manche können sich gut konzentrieren, wenn sie Fakten akustisch aufnehmen oder sich über Sprache ausdrücken. Ihnen hilft es, wenn sie beim Lernen ein Audio hören können.

Was wirkt konzentrationsfördernd?

Nicht alle Tätigkeiten wirken in gleicher Weise konzentrationsfördernd. Wenn wir wissen, auf welche Weise sich ein Kind am besten konzentrieren kann, können wir ihm bei den Hausaufgaben mit entsprechenden Vorschlägen helfen. Wann konzentriert sich das Kind automatisch? Im Sportunterricht? Wie können wir Bewegung in die Hausaufgaben integrieren?

Es hilft also, auf den Lerntyp unseres Kindes einzugehen. Ein kinästhetischer Lerntyp kann längere Texte in einem Schaukelstuhl lesen, das gleichmäßige Schaukeln unterstützt die Konzentration. Oder er kann die Liste mit Lernwörtern durchgehen, während er auf Rollschuhen eine Runde durch die Küche dreht. Als ich davon begann, auf meinen Kita-Seminaren zu erzählen, bekam ich begeisterte Rückmeldungen darüber. Ein Kind beispielsweise, das seit seiner Eingewöhnung noch nie im Morgenkreis mitgemacht hatte, weil es gar nicht sitzen wollte, konnte durch die Erlaubnis, sich währenddessen mit einem Klumpen Knete zu beschäftigen, nicht nur dabei sein, sondern auch einen Wortbeitrag geben. In meinem Kurs über Wahrnehmung, „Bang! – Erkenne und erweitere die Natur Deiner persönlichen Realität“ gelang es einer Teilnehmerin, die zu ihrem großen Frust beim Anhören geführter Meditationen immer eingeschlafen war, sich durch körperliche Impulse erstmals bewusst dabei wachzuhalten. Es lohnt sich also nicht nur, sich mit unserem Denkmuster zu beschäftigen, ich würde sogar versprechen wollen, dass die daraus gewonnenen Erkenntnisse nachhaltig lebensverändernd sein können.

Es kommt nun unter jedem Kapitel der Bewusstseinszustände, die wir fürs Lernen benötigen, eine Liste mit allen möglichen Kombinationen von Wahrnehmungskanälen und den jeweils charakteristischen Merkmalen. Diese Hinweise sind eine weitere Hilfe, um das Denkmuster eines Kindes zu bestimmen.

Kein Kind passt exakt in eine dieser Kategorien – dies ist bei niemandem der Fall. Zu jedem Muster gehört eine Reihe charakteristischer Verhaltensweisen und Eigenschaften, die sich bei den meisten Menschen gewöhnlich zusammen mit diesem Muster zeigen, aber wir sind alle auch Ausnahmen von der Regel. Unter den Menschen mit dem gleichen Muster gibt es eine große Variationsbreite. Wenn wir also die Liste durchgehen, sollten wir auf die Gesamttendenz achten und uns nicht in Einzelheiten verlieren.

Im bewussten Zustand wird der kinästhetische Kanal genutzt

Dein Sohn oder Deine Tochter:

  • lernt und erinnert sich leicht an körperliche Tätigkeiten
  • genießt sportliche Wettkämpfe
  • organisiert die Arbeit gut
  • beschreibt körperliche Empfindungen und Gefühle ohne Zögern
  • ist bei Bewegung oder bei Einsatz der Hände voll bei der Sache

Kinästhetischer Ausdruck (mit Händen und Körper etwas tun oder schaffen, Gefühle ausdrücken)

  • Eine Geschichte darstellen
  • Einen Bleistift spitzen
  • Ein wissenschaftliches Experiment durchführen
  • Ein Modell basteln
  • Würfeln
  • Eine Funkstation betreiben
  • Fußball spielen
  • An der Tür rütteln
  • Maschine schreiben
  • Spazieren gehen
  • Geschirr spülen
  • Lachen/weinen
  • In der Turnhalle trainieren

Kinästhetische Aufnahme (tasten, schmecken, riechen, empfinden)

  • Erdbeeren kosten
  • Den Körper bemalen
  • Ein Tier auf den Arm nehmen
  • Ein Modell berühren
  • Gewichte oder Zusammensetzungen vergleichen
  • Interessanten Dingen nachgehen
  • Schlafen
  • Den Regen auf dem Gesicht spüren
  • Einen Schluck Wasser trinken
  • Sich freuen
  • Das Mittagessen riechen

Im bewussten Zustand wird der auditive Kanal genutzt

Dein Sohn oder Deine Tochter:

  • lernt und behält Gehörtes sehr leicht
  • fühlt sich wohl beim Sprechen vor einer Gruppe
  • verfügt über einen detaillierten und passenden Wortschatz
  • ist beim Sprechen voll bei der Sache

Akustischer Ausdruck (etwas Hörbares schaffen)

  • Ein Gedicht aufsagen
  • Eine Frage beantworten
  • Eine mündliche Zusammenfassung geben
  • Einen Reim erfinden
  • Klangeffekte erzeugen
  • Mit einem Freund sprechen
  • Singen
  • Einen Witz erzählen
  • Um Hilfe bitten
  • Ein Thema diskutieren
  • Eine Rede halten
  • Anweisungen erteilen

Akustische Aufnahme (hören, zuhören)

  • Musik hören
  • Einer mündlichen Zusammenfassung zuhören
  • Eine Stimme erkennen
  • Einem Vortrag zuhören
  • Seinen Namen hören
  • Ein Gespräch belauschen
  • Den Geräuschen der Natur lauschen
  • Den Anrufbeantworter abhören
  • Ein Audio anhören
  • Eine andere Meinung anhören
  • Anweisungen entgegennehmen

Im bewussten Zustand wird der visuelle Kanal genutzt

Dein Sohn oder Deine Tochter:

  • lernt und behält Gesehenes sehr leicht
  • fühlt sich von Natur aus wohl, wenn er/sie gesehen wird, beim Schreiben oder beim Vorführen von Ideen
  • organisiert die Dinge visuell mit Listen, schreibt Dinge auf, sorgt dafür, dass etwas gut aussieht
  • ist sich visueller Details sehr bewusst
  • ist vor allem beim Vorführen oder Aufschreiben voll bei der Sache

Visueller Ausdruck (etwas Sichtbares schaffen)

  • Zeichnen/anmalen Malen
  • Einen Garten planen
  • Blickkontakt herstellen
  • Frisur und Schmuck auswählen
  • Farbzusammenstellung
  • Sein Zimmer dekorieren
  • Einen Test durcharbeiten
  • Handschrift üben
  • Ein schwarzes Brett gestalten
  • Eine Geschichte schreiben
  • Ein Schaubild erstellen Notizen machen
  • Satzstrukturen optisch darstellen

Visuelle Aufnahme (etwas sehen, beobachten, anschauen)

  • Ein Buch lesen
  • Ein Spiel anschauen
  • Ein wissenschaftliches Experiment beobachten
  • Einen Film anschauen
  • Fernsehen
  • Zeitschriften durchblättern
  • Einer Vorführung zusehen
  • In den Spiegel schauen
  • Aus dem Fenster sehen
  • Lesen, was auf der Tafel steht
  • Menschen beim Einkaufen beobachten
  • Die Sterne beobachten

Stufe 2: Untersuchende Aufmerksamkeit (Verwirrung, Durcheinander) – Neues einordnen

Im unterbewussten Zustand sieben die Kinder Dinge aus. Bemüht man noch einmal die Metapher vom Verdauungssystem, ließe der Ort des Unterbewusstseins sich mit dem Magen vergleichen: jener Stelle, an der die Dinge herumgewirbelt und vermischt werden. Die Nahrung hat nicht mehr die gleiche Form wie zu Anfang, als sie aufgenommen wurde, aber sie ist auch noch nicht soweit zerlegt, dass sie vollständig vom Körper absorbiert werden könnte.

Auf dieser Stufe des Lernprozesses machen die Kinder eine Pause, um die ankommenden Informationen zu betrachten und sorgfältig abzuwägen, inwieweit sie zu den Dingen passen, die sie bereits gelernt haben. Sie erörtern Fragen, kämpfen mit Gefühlen oder sehen eine Sache aus vielen unterschiedlichen Perspektiven vor sich. Dieser Teil ihres Geistes ist eine Art ‚Zubringerdienst‘; der das, was der bewusste Geist aufnimmt, nach hinten zur Gedächtnisbank des unbewussten Geistes befördert. Gleichzeitig transportiert er das, was die Kinder bereits gelernt haben, vom Speicher ihres unbewussten Geistes hin zum bewussten Geist, damit es ihnen zur Verfügung steht.

Das Unterbewusstsein ist der Ort, an dem die Kinder sowohl über die Dinge selbst verfügen, die von außen auf sie einströmen, als auch über deren Bezugsrahmen. Der unterbewusste Geist versetzt uns in die Lage, vom Zustand des Wachseins in tiefe Entspannung zu gleiten und aus der Entspannung zu aktivem Selbstausdruck zu gelangen. Ohne diese Fähigkeit müsste unser Geist alles ‚unzerkaut‘ schlucken.

Die Aktivitäten des Unterbewusstseins lassen sich so zusammenfassen:

  • Die Kinder sortieren die Informationen.
  • Sie wechseln zwischen Aufmerksamkeit und innerem Wegtreten.
  • Sie können ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig nach innen und nach außen richten.
  • Sie geraten leicht in Verwirrung.

Wir alle kennen das zerknirschte Gesicht, die leicht angezogenen Schultern und das traurige Stimmchen: „Ich versteh’s nicht.“ Wahrscheinlich braucht das Kind nur zusätzliche Anregungen. Die neuen Informationen müssen in sein bisheriges Wissen eingeordnet werden. Dabei sind zusätzliche Sinnesreize hilfreich.

Anhand der folgenden Fragen können wir herausfinden, welche Sinnesreize einem Kind zusätzliche Denkanstöße geben und untersuchende Aufmerksamkeit auslösen:

Wann scheint das Denken des Kindes nach innen gerichtet zu sein?Wann wirkt es verwirrt?

  • Im Gespräch mit anderen? Sagt und meint es häufig etwas, um es sich dann wieder anders zu überlegen? Fällt es ihm schwer, beide Seiten einer Medaille zu sehen?
  • Wenn es etwas kaufen oder tun will und sich nicht entscheiden kann? Pendelt es zwischen der Wirklichkeit und seinen Wunschvorstellungen von der Welt hin und her?
  • Wenn es gerade etwas macht und plötzlich das Gefühl hat, dass alles verkehrt ist? Fühlt es sich oft zwischen widersprüchlichen Gefühlen oder Gedanken hin- und hergerissen?

Auf welche Weise probiert Dein Kind gern neue Dinge aus?

  • Es sagt immer wieder dasselbe, in vielen verschiedenen Formulierungen.
  • Es experimentiert mit der Erscheinungsweise der Dinge – es ordnet Möbel neu an, experimentiert mit Frisuren, Kleidern, Handschrift.
  • Es erfindet neue Regeln für alte Spiele.

Was hilft Deinem Kind dabei, Entscheidungen zu treffen?

  • Über alles zu sprechen
  • Die verfügbaren Möglichkeiten zu prüfen
  • Die Alternativen auszuprobieren, um zu sehen, ob sie Spaß machen

Welche der folgenden Fähigkeiten setzt Dein Kind nur zeitweise ein?

  • Verbale Äußerungen
  • Körperliche Betätigung
  • Schreiben oder Zeichnen

Was geschieht, wenn wir in Gedanken abschweifen?

Neue Informationen sind so tief in unseren geistigen Stoffwechsel eingedrungen, dass sie sich mit dem verbinden, was wir schon wissen. Unsere Aufmerksamkeit pendelt zwischen der inneren Welt und der äußeren Welt, zwischen unseren Erinnerungen und unseren aktuellen Erfahrungen hin und her. Wird unser Gefühl, den Sachverhalt zu kennen, auch nur ein wenig erschüttert, empfinden wir Verwirrung. Wir ordnen die neuen Informationen und versuchen sie in unser Denksystem zu integrieren. Wir erforschen neue Wege des Denkens und neue Möglichkeiten. Wir werden von neuen Informationen aus der Bequemlichkeit unserer alten Lerngewohnheiten gerissen, sind jedoch noch nicht fähig, neue Einsichten zu erlangen. Wenn wir uns zu diesem Zeitpunkt äußern sollen, tritt unsere Verwirrung zutage. Wir zögern, können uns nicht entscheiden, drucksen unschlüssig herum und überlegen es uns wieder anders.

In dieser Phase braucht unser Verstand Zeit zum Erforschen und Abwägen. Neugierde muss sich entwickeln können. Wir müssen neue Wege des Denkens und Handelns ausprobieren. Wir müssen uns eingehender mit unseren Problemen befassen, die alten Wege mit den neuen vergleichen, nachdenken, überlegen.

Wie oft gestatten wir uns, etwas auf diesem Weg zu erforschen? Wie oft erlauben wir es unseren Kindern? In dieser hektischen Welt erwartet man von uns, dass wir im Bruchteil von Sekunden Entscheidungen treffen. Doch das läuft der Struktur unseres Verstandes zuwider. Wir sind dann am leistungsfähigsten, wenn wir innehalten und über unsere Handlungen nachdenken; wenn wir uns für unsere Entscheidungen Zeit nehmen.

Kinder brauchen es in dieser Phase der Verwirrung lieber, eine kleine Pause einzulegen, um sich der Unterschiede zwischen dem Alten und dem Neuen bewusst zu werden. Es hilft, das Kind genau herausarbeiten zu lassen, was es schon weiß, und es dazu anzuregen, dieses vorhandene Wissen mit den neuen Informationen zu verbinden.

Bestimmte Aufgaben werden je nach Lernstil Verwirrung hervorrufen. Die möglichen Antworten eines Multiple-Choice-Tests können alle gleich erscheinen, sodass das Kind Zeit braucht, um sie im Einzelnen zu prüfen. Bei anderen Kindern führt eine einfache Diskussion zur Verwirrung; sie müssen erst die verschiedenen Argumente besprechen, bevor sie sich einem anschließen können. Andere Kinder wiederum kommen bei Versuchen im Sachkundeunterricht ins Grübeln. Sie wollen vielleicht ausprobieren, wie das Experiment auch auf andere Weise durchgeführt werden könnte.

Da wir diesen Aspekt des Lernens als „Verwirrung” und Unproduktivität betrachten, erhält die untersuchende Aufmerksamkeit in den meisten Lernsituationen nur wenig Raum. Doch wenn wir bereit sind, die der Verwirrung zugrunde liegende Neugier zuzulassen, wird das Kind viel effektiver lernen und mit dem Ergebnis seiner Bemühungen zufriedener sein.

Hier kommt nun die Merkmalsliste für die unterbewussten Wahrnehmungskanäle.

Im unterbewussten Zustand wird der kinästhetische Kanal genutzt

Dein Sohn oder Deine Tochter:

  • sortiert durch Ausprobieren oder tut etwas auf viele verschiedene Arten
  • richtet die Aufmerksamkeit nach außen über Bewegung, nach innen über Gefühle
  • kann gleichzeitig fühlen und sich bewegen
  • fühlt sich oft hin- und hergerissen

Im unterbewussten Zustand wird der auditive Kanal genutzt

Dein Sohn oder Deine Tochter:

  • sortiert Dinge durch lautes Nachdenken
  • richtet die Aufmerksamkeit nach außen durch Sprechen, nach innen durch Zuhören
  • kann gleichzeitig sprechen und zuhören
  • erörtert innerlich beide Seiten einer Unterhaltung

Im unterbewussten Zustand wird der visuelle Kanal genutzt:

Dein Sohn oder Deine Tochter:

  • sortiert durch Schreiben, Zeichnen oder visuelle Vorstellung der Ordnungsmöglichkeiten
  • richtet die Aufmerksamkeit nach außen über den Blick, nach innen über Visualisierung
  • kann mit offenen Augen äußere und innere Bilder gleichzeitig sehen
  • sieht Dinge gleichzeitig aus zwei Perspektiven

Stufe 3: Schöpferische Aufmerksamkeit (Geistesabwesenheit) – neue Ideen entwickeln

Der Wahrnehmungskanal, der die schöpferische Aufmerksamkeit auslöst, enthält die gestalterische Kraft des Geistes. Hier sitzt unsere Kreativität. Und gerade diesen Bereich wollen wir bei unserer Wahrnehmung meist gar nicht zulassen. Wenn ein Kind geistesabwesend wirkt, meinen wir, es würde nichts mehr lernen. Doch das stimmt oft nicht. Wenn ein Kind unerreichbar scheint, verträumt, zerstreut, abwesend, dann findet vielleicht gerade ein wichtiger Teil des Lernens statt.

Diese Tätigkeit des Unterbewusstseins bezeichnen wir als Unkonzentriertheit. Diese Einstellung müssen wir dringend verändern.

Im unbewussten Zustand wird neuer Lernstoff in bereits vorhandenes Wissen integriert. Erinnerungen dringen ins Bewusstsein vor, und auf einer sehr tiefen Ebene werden Informationen miteinander verknüpft. Auf dieser Ebene des Denkens entstehen Muster, indem Erfahrungen auf vielfältige Art zusammengestellt und neu geordnet werden und indem vermittelt wird, wie Dinge sein könnten. Hier befinden sich die ‚Innereien‘ des Geistes, die beständig die Form dessen verändern, was ‚verdaut‘ wurde, und die ‚Nährstoffe‘ zu jedem Körperteil weiterleiten. Während der rationale Geist die Informationen detailliert ihrer Bedeutung nach aufschlüsselt, ist das Unbewusste damit beschäftigt, Botschaften indirekt über Träume, Symbole, Bilder und Analogien in vielen Richtungen gleichzeitig zu vermitteln. Hier kreisen die Gedanken und befassen sich mit dem Gesamteindruck einer Situation. Ohne die Fähigkeit zu unbewusstem Denken müsste ein Kind ohne Kreativität und Erfindergeist auskommen.

Hier sind die Aktivitäten des unbewussten Geistes einmal zusammengefasst:

  • Die Kinder treten sehr leicht geistig weg.
  • Sie denken vorsichtig und am liebsten für sich alleine.
  • Sie erkennen eher eine Gesamtsituation als Einzelheiten.
  • Sie stellen kreative Verknüpfungen her.

Bei nach innen gewandter Aufmerksamkeit stellt der Verstand unter der Oberfläche des Bewusstseins eine Synthese her aus den neuen Informationen und früheren Lebenserfahrungen. Daraus erwachsen einzigartige neue Wege des Denkens. Wir können die schöpferische Aufmerksamkeit eines Kindes mit Hilfe folgender Fragen erforschen:

Wann neigt ein Kind zu Tagträumen? Wann verliert es sich in Gedanken?

  • Beim Lesen, beim Zeichnen und Malen, Bilder, beim Beobachten des Sonnenuntergangs, beim Fernsehen, Gesichter, Blickkontakt, Aussicht
  • Beim Spielen im Freien
  • Wenn es etwas mit seinen Händen tut, wenn es angefasst wird, wenn es eine Katze streichelt
  • Gefühle, Sinneseindrücke, Berührung, Bewegungen
  • Beim Musikhören, beim Beantworten einer Frage, Geräuschen, Stimmen, Lärm
  • Wenn es einem Gespräch oder einem Vortrag zuhört?

Welchen Tätigkeiten kommt das Kind am liebsten nur allein nach, weil es ihm peinlich ist, wenn andere zusehen?

  • Tanzen, Radfahren, Schwimmen, Schaukeln
  • Singen, Summen, Wortspiele, Imitation, Geschichten erzählen
  • Kritzeln, Malen, Schreiben, Zeichnen

Woran kann sich das Kind nur schwer erinnern?

  • An Gesichter und das Aussehen von Gegenständen
  • An die Aussprache von Wörtern, an Gehörtes
  • An seine Empfindungen und seine Aktivitäten

Welcher der drei Wahrnehmungskanäle löst schöpferische Aufmerksamkeit aus?

Die Assoziationen der schöpferischen Aufmerksamkeit führen immer wieder zu freudigen Überraschungen. So sitzt ein Kind in Gedanken, nachdem es auf eine Rechenaufgabe geschaut hat, plötzlich auf die Veranda ihrer Großmutter. Das Ergebnis der Aufgabe entsprach der Hausnummer der Oma. Auf der unbewussten Ebene der Synthese wurde eine Verbindung geknüpft.

Wir alle haben es schon erlebt, dass uns die Lösung eines Problems plötzlich vor Augen stand, als wir nach langen Bemühungen entnervt aufgaben und uns mit etwas anderem beschäftigten. In solchen Augenblicken kommt die schöpferische Aufmerksamkeit zum Zuge. Wir lassen von der verkrampften Konzentration ab und gewähren uns bei unserer Suche nach der Lösung eine Pause. In dieser Zeit stellt die schöpferische Aufmerksamkeit neue Verbindungen her und erschließt neue Möglichkeiten.

Wie können wir als Eltern diese „Geistesabwesenheit“ unseres Kindes als den entscheidenden Punkt anerkennen, der am meisten unserer Förderung bedarf? Wie können wir unserem Kind dabei helfen, sich die Zeit zum gründlichen Nachdenken zu nehmen – während es so aussieht, als würde es gar nichts denken?

Es gibt Aufgaben, die automatisch eine schöpferische Aufmerksamkeit auslösen. Um diese Art des Denkens, bei der Geistesblitze, Alternativen und neue Verhaltensmuster entstehen, geht es beim kreativen Schreiben und bei der Durchführung von Experimenten. Kinder, deren Aufmerksamkeit sich durch akustische Reize erweitert, werden vielleicht kreativ, wenn sie ihre Lieblingsmusik hören oder ein Lied summen. Kritzeln hilft Kindern, dieses schöpferische Bewusstsein durch visuelle Stimulation zu erreichen. Kinästhetisch orientierte Kinder erlangen diesen Zustand, wenn sie im Zimmer oder im Haus herumlaufen. Manchen Kindern fällt es schwer, diesen Geisteszustand zu erlangen, weil die Schule ständig von ihnen verlangt, sich mit den Gedanken anderer Menschen zu befassen. Wenn wir den Kindern Zeit lassen, üben Sie dieses schöpferische Denken regelmäßig. Dabei erholen sie sich und können neue Motivation entwickeln.

Hier kommt die Merkmalsliste für die dritte Wahrnehmungsebene.

Im unbewussten Zustand wird der kinästhetische Kanal genutzt

Dein Sohn oder Deine Tochter:

  • schaltet ab, wenn er/sie auf bestimmte Weise berührt wird oder sich bewegt
  • ist schüchtern oder zurückhaltend, wenn er/sie sich über Bewegung oder Berührung äußert
  • findet es leichter, ein allgemeines Gefühl zum Ausdruck zu bringen als bestimmte körperliche Empfindungen detailliert zu beschreiben
  • vergisst leicht, wie körperliche Tätigkeiten ausgeführt werden

Im unbewussten Zustand wird der auditive Kanal genutzt

Dein Sohn oder Deine Tochter:

  • schaltet ab, wenn er/sie zu viele Worte hört
  • ist schüchtern oder zurückhaltend beim Sprechen, besonders mit Fremden oder in Gruppen
  • vergisst leicht Gesagtes, Begriffe oder Titel, erinnert sich an den Tonfall

Im unbewussten Zustand wird der visuelle Kanal genutzt

Dein Sohn oder Deine Tochter:

  • schaltet ab, wenn er/sie etwas zu lange betrachtet
  • kann schüchtern sein, wenn er/sie sich durch Schreiben oder Zeichnen ausdrücken soll
  • kann sich leichter an einen Gesamteindruck als an visuelle Details erinnern
  • vergisst leicht, was er/sie gelesen oder gesehen hat

Abschalten gehört zur Konzentration

Wenn sich ein Kind nicht auf die zu erledigenden Aufgaben konzentrieren kann, kann sein Verstand vielleicht einfach nichts Neues mehr aufnehmen. Es braucht eine Ruhepause, um die Themen eingehender zu durchdenken. Dann müssen wir ihm beim Abschalten helfen.

Doch was bedeutet „Abschalten“? Es bedeutet im Wesentlichen, seinen Geist loszulassen, einer anderen Beschäftigung nachzugehen, ein Bad zu nehmen, Musik zu hören, spazieren zu gehen oder zu kneten. Manchen Kindern hilft es, sich Tagträumen hinzugeben, zu zeichnen oder eine Flamme zu beobachten. Andere ziehen sich an einen ruhigen Ort zurück, lauschen den Geräuschen der Natur, summen ein Lied oder spielen Klavier.

Es ist wichtig, einem Kind in dieser Situation nicht zu viel Inhalte anzubieten. Wenn es fernsieht oder Comics liest, kann es nicht abschalten. Auf diesem Weg wird der Geist nur noch weiter angefüllt. Auch beim Singen oder bei Arbeiten im Haushalt kann man nicht abschalten. Stattdessen, gilt es, einfach dazusitzen, sich auszuruhen, zu schaukeln, ein Lied zu summen oder zu pfeifen oder die Katze zu streicheln. Ein Kind ist nicht undiszipliniert oder faul, wenn es sich ablenken lässt.

Die drei Formen der Aufmerksamkeit werden nicht durch Zauberei herbeigeführt, sondern durch die Wahrnehmungen des Kindes. Wenn wir diese verschiedenen Aufmerksamkeitszustände und Wahrnehmungskanäle verstehen, können wir jedes Problem in der richtigen Weise angehen: konzentriert, untersuchend oder schöpferisch. Wir sollten regelmäßig die Wahrnehmungskanäle wechseln und Verständnis für die der Verwirrung und Geistesabwesenheit zugrunde liegenden Bewusstseinszustände zeigen. Betrachten wir Verwirrung als Neugierde und Geistesabwesenheit als etwas Positives! Geben wir unseren Kindern die Zeit, abzuschalten!

Wenn wir Kindern auf ihrem Weg durch die Aufmerksamkeitsspirale der verschiedenen informationsverarbeitenden Bewusstseinzustände helfen, ermöglichen wir ihnen neue Erfahrungen zu integrieren. Wir helfen ihnen dabei, ihre Denkfähigkeit und kreative Begabung voll und ganz zu entfalten.

Egal, ob wir das Denkmuster eines Kindes direkt erkannt haben oder nicht: Es hilft, die Aufmerksamkeit abwechselnd auf einzelne Verhaltensweisen des Kindes zu richten und dann wieder auf deren Gesamtheit. Bleibe nicht bei einem Merkmal oder einem Wahrnehmungskanal hängen, um davon sofort auf ein Muster zu schließen.

Wenn Du das Wahrnehmungsmuster Deines Kinds erforschen möchtest, dann gehe von dem hier Gelesenen zu euren gemeinsamen Alltagserfahrungen über. Beteilige auch das Kind an diesem Prozess. Bitte es, Dir etwas beizubringen. Das könnte etwas sein, wofür es im sich Augenblick sehr interessiert, was auch immer das sei!

Es ist tatsächlich nicht ganz einfach, die einzelnen Sinne auseinander zu halten, denn an vielen Beschäftigungen sind mehrere Sinne beteiligt. Vielleicht setzt Dein Kind bei seinen Lieblingsaktivitäten sogar alle Sinne ein. Beim Klavierspielen werden z. B. alle Sinne aktiviert: Durch das Ablesen vom Notenblatt (visuelle Aufnahme) werden mit Hilfe der Finger (kinästhe- tischer Ausdruck) Töne erzeugt (akustischer Ausdruck), während man gleichzeitig hört und spürt, was man spielt (akustische und kinästhetische Aufnahme). Es kann auch vorkommen, dass zwei Menschen dasselbe tun, sich dabei aber auf verschiedene Sinne konzentrieren, zum Beispiel beim Malen. Der eine malt gern, um etwas Schönes zu schaffen (visuell orientiert). Für den anderen bietet das Malen vor allem die Gelegenheit, körperlich aktiv zu sein oder Gefühle auszudrücken (kinästhetisch orientiert).

Die sechs Wahrnehmungsmuster

Dawna Markova hat wie erwähnt aufgrund des hier vorgestellten Modells sechs verschiedene Typen von Denkmustern vorgestellt, da bei jedem von uns ein jeweils anderer Sinneskanal eine bestimmte Bewusstseinsstufe triggert. Um diese Sechs hier zumindest eimal kurz vorgestellt zu haben, möchte daher mit ihren praktischen Hinweisen für Lehrer enden, die uns Eltern sicherlich auch in der Hausaufgabenbegleitung helfen. A steht für Auditiv, K für Kinästhetisch, V für Visuell. Die Reihenfolge lässt erkennen, dass der erste Kanal das Bewusste, der zweite das Unterbewusste und der dritte das unbewusste Lernen fördert.

Die Anführer der Meute Was AKV-Kinder brauchen
AKV-Kinder lernen am besten durch Zuhören und Diskutieren oder durch Wiederholung des Gehörten. Sie verlangen viel verbale Aufmerksamkeit, es ist wichtig, dass sie immer die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen. Den Stoff behalten sie am besten, wenn er an eigene Erfahrungen anknüpft. AKV-Schüler können recht gut mit Hintergrundlärm arbeiten. Lesen und schreiben lernen sie am besten mit einer Ganzheitsmethode, bei der sie Geschichten über eigene Erlebnisse schreiben und sich die Wörter im Kontext aneignen können. Da das Schreiben der Buchstaben ihnen möglicherweise Schwierigkeiten bereitet, ist es günstig, wenn sie zunächst sehr groß schreiben dürfen. Wenn möglich, sollte ihnen der Lernstoff anhand kürzerer Texte oder mündlich vermittelt werden. Im Klassenzimmer sollten bestimmte Flächen an der Wand von Bildern und Zetteln freigehalten werden. Ein Sitzplatz nahe am Fenster ist günstig. Die Kinder müssen sich bewegen können.

Die Wortakrobaten Was AVK-Kinder brauchen

AVK-Kinder lernen am leichtesten durch Zuhören und Diskutieren. Ihnen hilft es, wenn einer Lektion, einer Tätigkeit oder einem Vortrag ein mündlicher Abriss des Inhalts vorangeht. AVK- Kinder sollte die Gelegenheit geboten werden, das, was sie lernen, laut mit eigen Worten zu wiederholen, damit sie hören können, was sie denken. Dieses Bedürfnis kann auch für den Unterricht genutzt werden Bitte AVK-Kinder, einen Gedanken oder eine Lektion für die
Klasse zusammenzufassen. Suche für diese Schüler nach Gelegenheiten, andere zu unterrichten.

AVK-Kinder lernen phonetisch lesen. Beim Schreiben brauchen sie Anregung: Erarbeite mit ihnen Schritt für Schritt den Aufbau eines Textes, arbeite mit Anschauungsmaterial oder übe mit ihnen Visualisieren, um ihre Phantasie anzuregen. Erkläre praktische Arbeiten oder Versuche in kleinen Schritten, so dass die Kinder genügend Zeit haben, sie nachzuvollziehen und sich nicht unter Druck gesetzt fühlen.

Fit durch Bewegung – Was KAV-Kinder brauchen

KAV-Kinder lernen am erfolgreichsten anhand von praktischen, konkreten Erfahrungen. Am besten merken sie sich Dinge, die unmittelbar nützlich sind oder in irgendeiner Weise an Erlebnisse anknüpfen. Berührung, Geruch und Geschmack sind dabei besonders wichtig. KAV-Kinder lernen sehr gut, wenn sie den Lernstoff verkörpern können. Sie brauchen immer wieder Pausen und müssen sich beim Zuhören bewegen können. Sie arbeiten gut in Gruppen. Lesen und schreiben lernen sie am besten mit einer Ganzheitsmethode: Lasse sie Erlebnisse aufschreiben und dann die Wörter, die sie geschrieben haben, im Kontext lernen. Mündliche Erklärungen fruchten bei ihnen mehr als schriftliche. Erlaube ihnen, Dinge auszuprobieren. Auch das, was sie gelernt haben, zeigen sie besser in Diskussionen oder Sketchen als in schriftlichen Arbeiten. Handschrift und Rechtschreibung sind bei diesen Schülern Problempunkte. Am besten ist es, wenn sie dabei ihren Körper und ihre Stimme sooft wie möglich einsetzen können. Lasse sie das Schreiben mit sehr großen Buchstaben üben, eventuell an der Tafel oder an einer Staffelei, damit sie mit ihrem ganzen Körper arbeiten können. Buchstaben lassen sich auch üben, indem die Kinder sie in die Luft, in den Sand oder mit Fingerfarbe auf Papier malen und dabei laut aufsagen. KAV-Kinder sitzen am besten am Fenster. Im Klassenzimmer sollten nicht alle Wände mit Bildern oder Zetteln bedeckt sein.

Beweglich und voller Wissbegierde – Was KVA-Kinder brauchen

KVA-Kinder lernen am leichtesten durch praktisches Tun: bei Exkursionen, anhand von Modellen und realen Gegenständen, die sie riechen, berühren und fühlen können. Sie sollten sehen können,worüber gesprochen wird. Lernsituationen sollten deshalb möglichst konkret sein und Bezug zum Leben der Kinder haben. Erläuterungen mitten in einer Demonstration können bei ihnen zu Verwirrung führen. Sind Erklärungen nötig, hlft es ihnen, wenn in kleinen Schritten vorgegangen und ihnen zusätzlich ein Modell oder eine Abbildung gezeigt wird. KVA-Kinder müssen sich bewegen können, wenn ihre visuelle Aufmerksamkeit gefordert ist. Für sie ist es besonders wichtig, Dinge auf eine Art lernen und wiedergeben zu können, die nicht nur Sprechen und Zuhören umfasst. Allein durch Zuhören lernen sie kaum. Fordere sie auf, sich Notizen zu machen, Lesekärtchen zu verwenden, zu zeichnen oder zu kritzeln, während sie zuhören oder lernen. Gib ihnen Gelegenheit, das Gelernte in Vorführungen oder Spielen zu demonstrieren, bei denen ihre Hände und ihr ganzer Körper beteiligt sind. Erlaube ihnen, Stichwortzettel und Anschauungsmaterial zu benutzen oder sich vorzubereiten, wenn sie etwas mündlich vortragen müssen. Berühre sie gezielt, um ihnen die für sie typische Angst vor der Schule zu nehmen. Suche nach kreativen Möglichkeiten, ihren mündlichen Wortschatz zu erweitern.

Die mit den Augen fühlen – Was VKA-Kinder brauchen

VKA-Kinder brauchen im Unterricht Anschauungsmaterial und Gelegenheit, sich zu bewegen und zu erfahren, was sie lernen. Bereite für diese Kinder sowohl schriftliche als auch mündliche Anleitungen vor. Wenn ihnen etwas vortragen wird, sollten sie vorher einen kurzen Abriss davon gehört haben. Fordere die Kinder auf, sich Notizen zu machen oder Mindmaps anzufertigen. (Dabei werden Wörter oder Symbole nichtlinear zusammengestellt.) Unterbrich längere Vorträge durch Versuche und Demonstrationen, zeige Tabellen, Abbildungen, Bilder und anderes Anschauungsmaterial. Beim Lesen hilft es, von einer Methode auszugehen, die das Sehen in den Vordergrund stellt. Bildkärtchen sind für diese Kinder gut. Das Leseverständnis der Kinder wird durch die Ermutigung gefördert, ihre natürliche Fähigkeit des Visualisierens einzusetzen: zum Beispiel, indem sie sich bildlich vorstellen, was sie gerade lesen. VKA-Kindern sollten praktische Fertigkeiten möglichst ohne mündliche Erläuterungen gezeigt bekommen und sie dann gleich selbst probieren dürfen. Stärke bei diesen Kindern das Gefühl von Kompetenz. Biete ihnen mehrere Lösungswege für eine Aufgabe an und lasse sie wählen. Akzeptiere, wenn sie sich plötzlich umentscheiden. Ermutige die Kinder, eine Sportart auszuüben oder ein Hobby zu wählen, bei dem sie mit den Händen arbeiten können. Biete ihnen im Unterricht die Chance, statt in Form eines Referats ihr Wissen auf andere Art zu demonstrieren. Dränge sie nicht zum Sprechen. Lasse ihnen Zeit zum Überlegen. Bewegung hilft ihnen oft, die richtigen Worte zu finden. Schreiben trägt zur Klärung ihrer Gedanken bei. Ermutige VKA-Kinder zu kreativem Schreiben.

Große Show mit vielen WortenWas VAK-Kinder brauchen

VAK-Kinder lernen leicht, was sie lesen und gezeigt bekommen. Lesen lernen sie am besten phonetisch. Sie schreiben klar, präzise und weitgehend fehlerlos. Ermuntere sie, viele verschiedene Dinge zu schreiben, von persönlichen Erlebnissen bis zu Dialogen, Gedichten und Phantasiegeschichten. Arbeitsblätter kommen bei ihnen gut an. Schriftliche Anleitungen reichen für sie aus, obwohl durch Nachfragen sichergestellt werden sollte, dass sie alles verstanden haben. Die üblichen Tests sind für sie durchaus geeignet. Arbeitsprojekte, Spiele und mündliche Berichte erfordern etwas Anstrengung und sollten gefördert werden.

Die Arbeit in einer Gruppe mit Schülern desselben Musters müsste bei VAK-Kindern gut gelingen. Sie brauchen Zeit, um ihre Meinungen laut zu diskutieren und Argumente zu ordnen. In den naturwissenschaftlichen Fächern und beim Sport sollten ihnen neue Aufgaben erst gezeigt und mit ihnen durchgesprochen werden, ehe sie selbst ‚zur Tat schreiten‘. Um strukturierte Bewegungsabläufe zu erlernen, brauchen sie die visuelle Vorstellung davon, wie ihr Körper bei der entsprechenden Übung aussehen wird. Außerdem ist ein Feedback nach der Übung wichtig. VAK-Kinder sollten die Möglichkeit haben, selbständig zu üben, um ihr Selbstvertrauen zu stärken.

Das waren sie, die Denkmuster.

Es fällt uns nicht sehr schwer zu erkennen, wann Kinder verwirrt oder zerstreut sind oder abschweifen. Viel schwieriger wird es für uns sein, die bisherigen negativen Deutungen dieser Verhaltensweisen aufzugeben. Denn wie wir nun wissen: Das alles gehört zum Lernprozess dazu!

Viel Spaß beim Erforschen!

Ausgerechnet Engel!

Es gibt eine neue Ressource in meinem Leben.

Engel.

Als ich mich 2020 mit einem der Menschen verband, die sich eine Selbstzertifizierung von mir gewünscht hatten, sah ich zum ersten Mal Engel.

Ich fühlte: Dieser Mann wird von Engeln umarmt.

Das ist nun nichts, was ich damals als Teil meiner Lebensrealität hätte anerkennen können. „Die geistige Welt – was soll das sein?“, hörte ich mich noch 2020 sagen.

Ich habe also sehr davor zurückgescheut, mit dieser Wahrnehmung rauszugehen, aber es kam keine andere, also traute ich mich nach einer Weile doch. Und es wurde zu meiner großen Verwunderung mit Selbstverständnis aufgenommen. Ja, Engel waren Teil seiner Welt.

Puh!

Ich zertifizierte es mir mit. So als selbsterfüllende Prophezeiung.

Danach rief es mich 2022, bei Bianca Stork mitzumachen. Es ist eine wahre Freude, ihr beim Arbeiten zuzusehen.

Bianca Stork steht für Tierkommunikation und hat das Netzwerk Seelenleuchten erschaffen. Ich durfte beim ersten Kurs dabei sein, den sie nach ihrem speziellen Konzept der Abschiedsbegleitung ausgebildet hat.

Zum Glück hinterfrage ich sowas nicht mehr mit dem Verstand und folge dem Impuls, ohne den Hintergrund zu kennen, warum das so sein soll. So viel habe ich im Laufe meines Lebens über mich gelernt, dass ich meine Intuition nicht leben kann, wenn ich ihr nicht folge.

Bianca hat mir das Feld der Engel geöffnet. In einer Meditation rief sie einige hintereinander zu uns, auf dass wir ihre Energien spüren mögen.

Und einer davon gab mir seine Lichtsprache und sang durch mich. Ich wurde von seiner Liebe förmlich geflutet.

Das war so wunderschön, dass ich es hinterher in der Gruppe erzählte. Und so kam es, dass ich auf die Bitte der Gruppe hin nach und nach alle Engel durch meine Stimme fließen ließ. Und die Rückmeldung war, dass ihre Präsenz für viele noch spürbarer wurde. Meine Durchgaben bewirkten etwas für andere.

Und auch für mich.

Ich lerne, zu empfangen. Mich aufzumachen. Mich als Teil eines hilfreichen Universums zu empfinden, getragen und beschützt. Mich der Liebe zu öffnen.

Als Meisterin der Selbstregulation, die ihre unsicher vermeidende Bindung hinter sich lassen möchte, spüre ich zudem, dass es sich um einen phantastischen Zwischenschritt für mich handelt. Wenn ich bedingungslose Liebe durch die Engel annehmen kann, werde ich mich auch der Koregulation durch andere Menschen leichter öffnen können. Challenge accepted!

Meine Experimente mit Lichtsprache haben mich dazu geführt, dass ich immer mehr Menschen mit ihren Ahnen, geistigen Helfern, ihren Spirit Guides, ihrem persönlichen Schutzengel und anderen Engeln, sogar ihren Haustieren, Walen und ihren vorangegangenen Angehörigen verbunden habe. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Alle melden mir zurück, dass sie ein tiefes Geliebtsein, einen Frieden empfinden, wenn sie die Durchgaben anhören. Es fließen Tränen der Rührung.

Ich bin dankbar, dass sich dieses neue Wirkungsfeld für mich eröffnet hat.

Wie ich so bin, vertiefe ich das Wissen über Engel gleich bei DEM Lehrer, der seine Engel schon durch sein Engel- und Ahnen-Orakelset in mein Leben geschummelt hat. Kyle Gray. Durch seine unpragmatische und bodenständige Ausbildung habe ich mich täglich mit dem Feld der Engel verbunden und durfte das Gefühl von Geführtsein in meinem Leben deutlich verstärken. Auch die Anzahl von Synchronizitäten, positiven Überraschungen und Geschenken des Lebens erhöhte sich deutlich.

Dabei sind es im Grunde nur zwei ganz einfache Impulse, die ich von ihm umgesetzt habe.

Thank you, Angels, for reminding me of your presence

– Danke, Engel, dass ihr mich daran erinnert, dass ihr da seid.

Das spreche ich, wann immer ich tatsächlich an eine höhere Präsenz erinnert werde – und das ist ziemlich häufig. Ich habe mir allerdings auch schon länger angewöhnt, immer wieder meine Realität zu überprüfen, indem ich kleine Reality Checks über meinen Bewusstseinszustände in den Tag einbaue, und daher bin ich es gewohnt, auf solche Veränderungen in der Energie zu achten. Es können auch ganz kleine Auslöser sein – wie eine Vogelfeder oder eine Mini-Synchronizität.

Thank you, Angels, for revealing to me what I need to know

– Danke, Engel, dass ich alle Informationen erhalte, die ich brauche.

Auch hier habe ich mir bereits länger die Gewohnheit aufgebaut, Fragen zu inkubieren, und zwar nicht nur in meinem Träumen, sondern generell auch Fragen in den Tag zu geben, an das Universum eine Frage zu stellen und offen zu sein für Antworten, die auf die verschiedenste Arten und Weisen in mein Leben kommen können. Das wirkt dann wie ein Orakel. Die Engel scheinen da für mich noch einen Turbo eingebaut zu haben.

Mir fällt dafür gerade ein lustiges Beispiel ein, das ich gerade auf Reisen erlebt habe. Es ging um ein Traumzeichen auf die Frage zu meiner momentanen Lebenssituation. Schlicht und ergreifend: Ich werde alt.

„Ich sah in Frankreich einen Wagen mit der Werbeaufschrift „CHRONO flex“ und habe mir begeistert vorgestellt, in welchen Momenten ich ihre Dienste liebend gern in Anspruch nehmen würde, die Anwendungsmöglichkeiten sind ja nahezu unerschöpflich.

Ein wenig später dachte ich also darüber nach, dass ich nun wohl endgültig die Zeit der Menopause erreicht habe, und dass das ja auch schon irgendwie überfällig war, so wie ich ja auch eher spät in die Pubertät gekommen bin, und dass die Menopause mich von ihrer Gefühlslage her tatsächlich stark an meine Pubertät erinnert – da steht in genau der Sekunde ein Belgier vom Rastplatz auf und geht in sein Auto zurück.

Auf dem Rücken seines T-Shirts prangt das Banner „MENO pro“.

Ich musste lachen. Genau! Ich nehme die Traumzeichen, wie sie kommen.

Die Botschaft, die das Universum da für mich hatte, lautet: Ich bin so weit.

Jahrzehntelang habe ich herumgegrübelt, wer ich wohl sein kann ohne meinen Zyklus. Wenn ich mich über etwas definiere, dann ist es mein Zyklus. Ich bin eine Frau! Es gibt sogar eine Selbstzertifizierung von mir: „Zyklus forever“.

Und jetzt ist die Frage wie vom Tisch genommen. Mein nächster Lebensabschnitt darf kommen. Einfach so. Ich muss es gar nicht wissen.

Die einzige Frage, die für mich gerade relevant ist, lautet jederzeit: Was ist mein nächster Schritt? Mehr brauche ich nicht. Danke, Universum!“

Die Geschichte geht noch weiter.

Als ich wenige Wochen später im Rahmen meines Kurses in Selbstzertifizierung den 3-2-1-Schattenprozess angeboten habe (eine Schreibübung, mit der ich meine Triggerthemen genauer beleuchten und auflösen kann), bin ich mit dem Thema meiner Menstruationseskapaden hineingegangen, die mein Körper sich da gerade zur Vorbereitung auf meinen kommenden Lebensabschnitt erlaubt, der Menopause…

Da wurde es dann interessant.

„Ich erinnere dich daran, dass das Leben sich abspielt, ohne dass Du groß daran beteiligt bist. Du hast keine Kontrolle. Du kannst Dich dagegen stellen, Du kannst mitfließen. Es geht weiter. Leb damit oder geh gegenan. Ich bin das Alter. Du bist sterblich. Halte nicht an Vergangenem fest! Ich will gar nichts von dir, ich greife dich nicht an. Ich bin einfach. Du fühlst dich nur angegriffen. Ich komme aus dem Feld der Schöpfung, aus dem körperlichen Evolutionsfeld, dem das Individuum egal ist.

Ich bringe dich dazu, besser auf dich zu achten und dein Augenmerk auf deine Körperprozesse zu legen. Du denkst darüber nach, was dein Körper brauchen könnte. Ich bringe dich dazu, dich dir selbst zuzuwenden. Liebe dich so, wie du bist, ob mit oder ohne Zyklus. Du bist du.

Und daraus entsprangen dann einige Selbstzertifizierungen.

„Ich bin das Leben. Ich bin sterblich. Ich bin einfach. Ich will gar nichts. Ich bin hier. Ich bin jetzt. Ich bin ich.

Wenn ich bin, dann gibt es keine Kontrolle, nur Hingabe.“

Ich brauchte dafür eine dramatischere Umsetzung:

Kürzlich ging es mal wieder um Tod und Sterben im Monatstreffen meines Selbstheilungskurses „Umarme Deine Symptome„. Wir haben schließlich unsere ganze Zivilisation auf der Vermeidung dieses Themas aufgebaut, und wenn man wie ich danach ruft, Symptome zu umarmen, dann hat man das irgendwie automatisch mitgebucht, dass es immer wieder aufpoppt.

Ich habe für diese Selbstzertifizierung nicht umsonst das Design mit dem Sensenmann gewählt. Für mich gehört der Tod zum Leben dazu.

Und dann rief jemand aus: Wo sind denn die Engel, wenn man sie braucht!?

Na, da! – sobald man diesen Gedanken ausgesendet hat, sind sie da!

Und als wir dann weitersprachen, durchfuhr mich tatsächlich ein Ruck, die Energie shiftete, und ich spürte, Azrael war gekommen. Der Engel des Todes. Der Engel der Übergänge. Und als ich darum bat, sein Lied singen zu dürfen, floss es kraftvoll, und spürbar nur durch ein einziges Chakra.

Durch mein Herzchakra.

Der Tod ist die reine Liebe.

Tags darauf drängt es mich, alte Unterlagen durchzusehen. Und plötzlich höre ich eine Nachricht aus dem Oktober 2020. Mir wird ein „verborgenes Engelpotential“ weitergegeben, das in meinem Halschakra steckt.

„Liebe spricht aus mir.“

Drei Jahre.

Es hat drei Jahre gedauert, bis ich bereit war, diese Botschaft in mich einzulassen.

Und da ich mich akut gerade sehr mit Lebensvisionen beschäftige, wurde mir die Erinnerung an eine weitere Vision vor Augen geführt, die ich 2004 hatte. In Wahrheit ist alles noch viel schlimmer!

Damals habe ich an einer achtmonatigen Visionssuche an einer Heilpraktikerinnenschule teilgenommen, bei der wir zum Abschluss eine Nacht unter dem Sternenhimmel verbracht haben. Wir sollten unsere Vision nachts in der Verbindung mit den Sternen und der Erde empfangen. Und ich weiß noch, wie wenig ich letztendlich damit anfangen konnte. In der Nacht hatten sich die Sterne zu einem Engel geformt. Den ich immer wieder sah, wenn ich die Augen öffnete.

Das war mir alles zu schwülstig.

Somit habe ich nun nach fast zwei Jahrzehnten endlich meine Abwehr und meinen Widerstand losgelassen.

Es dauert so lange, wie es dauert. Das habe ich mir 2019 zertifiziert. Als ich eben nachschaute, wie dieses Mantra zu mir kam, stand doch tatsächlich daneben, dass mir dabei der Engel des Loslassens an die Seite gestellt wurde.

Aua!

Die Engel sind ja plötzlich überall!

Ich bin wohl das beste Beispiel für langsames und doch stetiges Reinwachsen in die gegebenen Lebensaufgaben. Nach und nach verändere ich die Natur meiner persönlichen Realität, so gut ich es eben integrieren kann.

Das mit den Engeln anzunehmen, das war anscheinend eine sehr sehr große Herausforderung für mein System. Ich nehme an, dass es mir um 2004 herum auch schon gelungen war, die Lichtsprache abzubestellen – denn die wollte ich ja ebensowenig haben.

Ich gelobe feierlich, meine Tabus immer weiter fallenzulassen. Ich werde mich nicht weiter zensieren. Es sollte keine Verbote in meinem Leben geben, über Engel zu sprechen. Engel sind reine Liebe. Und es ist ein Geschenk, diese Liebe weitergeben zu dürfen. Vor allem, wenn es durch ein Instrument der reinen Liebe geschieht, wie die Lichtsprache sie mit ihrer direkten Kommunikation von Herz zu Herz darstellt.

Wenn Du neugierig geworden bist bist und die Energie Deiner eigenen Lichthelfer spüren möchtest (die wahrscheinlich entzückt sein werden über die plötzliche Aumerksamkeit, das neue Interesse und die Option darauf, ihren Job in Deinem Feld endlich tun zu dürfen), oder etwas ganz anderes, das ich jetzt gar nicht angesprochen habe – melde Dich unkompliziert.

Mein Einführungspreis für eine individuelle Durchgabe in Lichtsprache liegt bei 33 €.

Oder hüpf spontan in meinen nächsten Kurs, der im September 2023 beginnt. Da werden wir uns nämlich auch, und zwar gegenseitig, mit unseren Lichthelfern verbinden. und noch viel mehr!

Ich nenne ihn BANG! Aufgrund seiner durchschlagenden Wirkung! Denn ich bin nicht überall so langsam unterwegs. Manchmal bin ich kaum zu bremsen.

Ungebremst. Das wird mein neues Schlagwort sein.

Spätestens mit Hilfe der Engel kann mir nichts mehr passieren.

Luzides Träumen und Leben

Es sind meine Träume, die mich durch diese intensive Zeit tragen.

Als ich im Sommer 2020 das luzide Träumen für mich entdeckte, da wusste etwas in mir: Da steht mein Name drauf. Es begann als Motivation, einen bewussten Raum zu finden, in dem ich mich mit meiner verlorenen Zwillingsschwester treffen kann. Inzwischen sind meine inneren Welten für mich so real wie die sogenannte Realität da draußen. Und sie beginnen, sich zu überlappen. Und das ist realer als vieles, das ich in der Welt erlebe.

Luzides Träumen bedeutet, dass ich träume, und weiß, dass ich träume.

Aus meiner ersten Begeisterung heraus für die unendlichen Möglichkeiten des Träumens, die ich durch Charlie Morley kennenlernte, der mich für Jahre mit Lesestoff und den richtigen Lehrern versorgte, erschuf ich im November 2020 einen Monatskurs in Ilkas Hexenhain. „Spiel(t)räume erwecken“ habe ich es damals genannt. Es gab 30 Tage Input, geführte Meditationen zur Traumerinnerung, Trauminkubation, Entspannung, … und das Ganze wurde krönend abgeschlossen mit einem Online-Wochenendretreat mit gemeinsamen Austausch, Blockadenlösung, Teezeremonie und Wake back to bed-Ritual.

Nur bin ich nicht so häufig luzide in meinen Träumen. Ich wache stets nach wenigen Sekunden wieder auf. Ich war also blockiert und dachte, wie soll ich das – bei aller Liebe – weiterhin anbieten, wenn ich selbst nicht schaffe, verlässlich luzide zu werden? Trotz zahlreich besuchter Kurse und insbesondere der liebevollen Begleitung durch das gesamte Jahr 2021 durch Clare Johnsons zahlreiche Kursangebote, gekrönt durch ihren Ocean Retreat im schönen Carvoeiro im Frühjahr 2022, trotz mehrerer Liminal Sensorium Retreats mit Jade Shaw und Tree Carr, trotz zig gelesener Bücher zum Thema, trotz meiner Routinen.

Meine Erfahrungen in zahlreichen Traumgruppen ließen mich anfänglich leicht verzweifeln, weil ich so viele Menschen kennenlernte, die das luzide Träumen zuverlässig regelmäßig erleben.

Aber dann kamen immer wieder die, die sich laut fragten: Wie kriege ich das in mein Leben?

Und ich nur: Hä? In meinem Leben habe ich das doch! Tagsüber lebe ich das total, ich will das, was ich tagsüber habe, auch im Traum erleben.

Und alle guckten mich immer wieder an: Wo ist Dein Problem? Wir wollen das, was Du hast, auch in unserem Leben.

Es hat ein bisschen länger gedauert, bis ich meine Tranceerfahrungen und Tagträume (als imaginativ hochsensitiv Veranlagte) als gleichwertig zum luziden Träumen angenommen habe.

Im Deeper Healing Aufbaukurs war ich aus einer Trance in Ilkas Ahnenhotel, meiner Ahnenheilungsgruppe (die jeder haben sollte, wie ich finde), nicht zurück gekommen, sie lief weiter nebenbei, ich war mir tagelang voll eines Teils von mir bewusst, der in einer anderen Dimension war.

Es ist unfassbar energetisierend.

Und wenn das nicht luzide ist, dann weiß ich nicht, was.

Die Erforschung dessen, was mir da passiert war, führte mich letzendlich zu meiner Ausbildung zum Dream Teacher bei Robert Moss und zuletzt zum Besuch von Jades Shaws Astral Academy. Ich selbst interessiere mich ja mehr noch für die Komponente des Lucid Living, also welche Auswirkungen das konsequente Anfreunden und Erkunden meiner Traumwelt auf die Natur meiner persönlichen Realität – und somit meiner Normalität – hat und wie selbstverständlich sich dadurch mein Bewusstsein und mein Wirkraum erweitern. Und das hört für mich nicht auf, wenn die Nacht vorbei ist.

Luzides Leben bedeutet, dass ich lebe, und weiß, dass ich lebe.

Hier kommt meine Art Manifest:

Wir halten so sehr fest an unserer vermeintlichen Realität, dass wir weder unsere eigene Macht sehen, noch das größere Potential.

Wir sind nicht luzide in dem Sinne, dass wir stupide die Fehler unserer Ahnen wiederholen, karmisch verstrickt sind und versuchen, unsere frühkindlichen Verletzungen zu flicken, ohne zu erkennen, dass das nur Geschichten sind, mit deren Hilfe wir einfach angestupst werden, die Beschaffenheit des Traums erkennen zu können.

Es sind nichts als Geschichten, die wir uns erzählen. Doch wir zementieren sie immer wieder neu und identifizieren uns damit, als wären das wir. Als wäre das unveränderlich.

Und vor allem wissen wir nicht nicht, wie wir mit Hilfe unserer Traumzeichen unsere Welt in eine wunderschöne, hilfreiche, uns tragende und unterstützende Welt umwandeln könnten.

Weil wir nicht aufwachen im Traum.

Ich spreche hier von dem Traum, der das Leben ist.

Und warum?

Weil wir Angst haben vor dem Unbekannten, Angst vor dem Schlaf, Angst vor dem Tod, Angst vor Veränderung, Angst vor der Tiefe unserer Gefühle.

Und wir krallen uns an das, was wir haben, ohne das Alte loszulassen – und reden uns ein, es gäbe keine Freiheit. Und schimpfen über Äußerlichkeiten.

In der Nacht, bevor ich das schrieb, wachte ich mit dem Satz auf:

I will view my transformation in the eyes of the sun.

Das spiegelt genau das wieder. Ich träume nachts. Und die Ernte fahre ich tagsüber ein. Denn so, wie ich träume, so lebe ich auch.

Spielerisch leicht führt mich mein Traumbewusstsein durch diese Welt.

Wir müssen uns als Träumende anerkennen.

Ich habe im September 2021 spontan eine kostenlose Facebookgruppe gegründet, das Lucid Living Dream Team, in der ich nicht wie im Traummonat täglichen Input gebe, sondern nur projektweise. Denn Träumen braucht Zeit und Liebe.

Ich denke an die Möglichkeit, dass mithilfe meiner Inputs jede für sich selbst starten kann, eine Erforschung und Ankurbelung der eigenen Traumwelten zu erleben, getragen von der Gruppenenergie.

Was passiert denn so im Lucid Living Dream Team?

Du bekommst in den Info-Guides eine Einführung in meine Traumpraxis, mit geführten Meditationen und Ideen, wie Du Deine Traumwelten in Dein Leben holen kannst. Du findest über Fragen heraus, welche Traumpersönlichkeit Du bist, Du gestaltest Dein Traumtagebuch und tauscht Dich mit anderen Träumenden aus. Du lernst, Deine Traumbotschaften als Kommunikationsversuch Deines Unbewussten anzumehmen und zu verstehen. Du veränderst Dein Leben.

Im Rahmen meiner Dream Teacher- Ausbildung habe ich immer wieder kostenlose Traumzirkel auf Zoom angeboten. Auch nach Beeendigung der Ausbildung halte ich diese Tradition aufrecht.

Im Februar und März 2022 hatten wir bereits sechs Zirkel zu den Themen: Wir tauschen uns über unsere Träume aus – Wir tauchen in einen Traum, den wir erforschen möchten, tiefer ein – Was haben unsere Träume mit der Zukunft zu tun? – Träume mit Vorangegangenen: Ist das wirklich meine Oma in meinem Traum? – Traumführer und Krafttiere – Heilträume

Im August 2022 lief die Aktion „Träume zu verschenken“. Jede Beschenkte hat sich eine Nacht ausgesucht, in der sie sich bewusst mit einer Frage schlafen legt und diese kontempliert. Die Träumenden, die sich in dieser Nacht mit dieser Person verbinden und um einen Traum für sie bitten, müssen inhaltlich gar nicht wissen, was die Frage ist. Sie verschenken ihre Träume aus dieser Nacht an die Fragestellerin, indem sie sie für sie aufschreiben.

Von Oktober bis Dezember 2022 ging es in sechs Zirkeln um die Themen: Traumwelten, Traumerinnerung, Synchronizitäten – Wie wir durch das Träumen unsere Kreativität erwecken – Die Kraft unserer Imagination – Träume und die Chakren – Zeitreisen, Hole Dir durch Träumen verlorene Selbstanteile zurück, Alpträume. – Träume und Schutz.

Im August 2023 startet der nächste Traumzirkel.

An den letzten drei Donnerstagen im August treffen wir uns abends.

Do 17.8.2023 – 20 Uhr: Wie geht aktives Träumen. Wie kann ich mich intensiver mit meinem Traumwissen verbinden? Wir tauschen uns über unsere Traumpraxis aus.

Do 24.8.2023 – 20 Uhr: Traumtheater. Dies war ein Wunsch aus der letzten Traumzirkelserie, den wir zusammen einmal spielerisch online umsetzen werden. Bitte Träume mitbringen!

Do 31.8.2023 – 20 Uhr: Träume und Heilung. Mein Lieblingsthema. Könnte ich jeden Tag anbieten!

Mich erfüllt es mit Dankbarkeit, mit dem vertieften Zugang zum Träumen den letzten roten Faden, der die verschiedenen Entwicklungsbereiche in meinem Leben zusammenwebt, gefunden zu haben. Ich gebe das gern in eine sich immer schneller verändernde Welt weiter.

Wer bei einem oder mehreren der Zirkel dabei sein möchte, sendet mir bitte eine Mail an britta(at)weinbrandt.com oder trägt sich hier über mein Kontaktformular ein und erhält den Zoom-Link.

Ich spüre, wie mich meine Traumgruppen tragen, die liebsten sind mir Florian Divis Ritter der Traumrunde und die Astral Academy, und dass ich dort Menschen begegne, die sind wie ich. Anders formuliert: Bei denen ich mich mit meiner gesamten Erfahrungswelt zeigen kann und nichts zensieren muss, oder mich womöglich noch bremsen, wie sonst fast überall. Es sind Menschen, die mir folgen können, weil sie wissen, dass das, was wir sehen, hören, fühlen nicht zwangsweise das ist, das da ist. Dass da noch viel mehr ist. Und dieses viel Mehr – das möchte ich gern mit anderen teilen. In meiner eigenen Gemeinschaft.

Immer wieder sagen mir Menschen: „Du schenkst mir die Normalität, die ich brauche.“ „Ich fühle mich erst „normal“, seit ich DICH kenne!“ Das liegt daran, dass ich mit meiner hart erkämpften Selbsterlaubnis Dinge anspreche, die für mich zwar schon normal sind, die ich jedoch früher in Gegenwart anderer zensiert habe, weil ich nicht auffallen wollte, nicht anders sein wollte, …

Träumer allerdings sind potentiell glückliche und ausgeglichene Menschen, die sich selbst mit Augenzwinkern nehmen können. Unter Träumern bin ich gern. Was auch immer das für jeden einzelnen überhaupt bedeutet. Für mich brauchte es die Selbsterlaubnis, meinen Traumweg als ebenbürtig zu dem anderer anzuerkennen. Es gibt keine Regeln. Es gibt kein Richtig oder Falsch.

Ich lade Dich ein, die Welt der Träume mit mir zu bereisen. Mit geschlossenen Augen, und mit geöffneten Augen.

Damit Du Dein Leben wie einen Traum gestalten kannst.

Denn was heißt denn überhaupt „luzide“? Es geht um Licht!

Es geht darum, Dich Deinem inneren Licht zu öffnen. Und das Universum in Dir selbst zu bereisen.

Bist du dabei?

Hier nochmal der Link zur Gruppe Lucid Living Dream Team

Wie das mit dem Träumen funktioniert

Ich strahle. Es ist der 12. Mond. Herbstmond.

Ich erträume ihn mir im Oktober 2020.

Ilka leitet uns an, das kommende Mondjahr zu orakeln. Wir sind eine Gruppe von acht Frauen. Regina lässt ihre Seele erklingen und begleitet uns in unsere Maltrancen.

Meine Hände suchen sich aus den bereitgelegten Orakelkartensets eines aus. Sie greifen gezielt zu den Delphinkarten. Ich führe sie nicht, sie führen mich. Ich öffne das Set. Schon purzelt mir eine Karte entgegen. Ich hebe sie auf. Es ist der Delphin des Träumens. Er sagt:

Folge Deinem höchsten Traum: Strebe nach dem inneren Licht.

Erst am zweiten Tag nach der Gruppengründung habe ich das „zufällig“ in meinem Mondjahresbild nachgeschaut. Ich habe also ein Jahr zuvor davon geträumt, dass ich im Herbstmond des Folgejahres eine Traumgruppe gründen würde.

Das Lucid Living Dream Team – Verändere die Natur Deiner persönlichen Normalität.

Das ist es, was ich mit „Gestalte Dein Leben wie einen Traum“ überhaupt meine. Mein Traumbewusstsein ist voll verbunden mit der Schöpfungsquelle. Es weiß aus dieser Verbundenheit heraus also schon naturgemäß mehr als ich mit meinem Verstand – so sehr ich ihn mag – zu greifen weiß.

Ich habe mir mein Lucid Living Dream Team tatsächlich erträumt.

Deine Träume bestimmen Dein Leben. Ob es Dir bewusst ist oder nicht. Sie möchten ihre Weisheit mit Dir kommunizieren. Wenn auch Du Dich Deiner Traumwelt öffnen möchtest, komm unkompliziert dazu!

See you on the other side! 😉

Wie ich von einem Kanaldeckel lernte, mich selbst wieder zu spüren

Dem Körper eine Stimme geben – Stimmarbeit mal anders

Es gab eine Zeit, da habe ich überhaupt nicht gut auf mich aufgepasst. Also eigentlich gar nicht.

Husch husch habe ich viele vermeintlich unwichtige, mich von meinen eigentlichen Vorhaben abhaltende Dinge zwischen Tür und Angel erledigt – immer schon im Geiste beim nächsten abzuarbeitenden Punkt. Ich selbst war egal. Ich spürte mich wenig.

Sehr bezeichnend war die Aktion, in der ich kurz in Puschen rausging, um den Kanaldeckel zu halten, unter dem unser Öltank versteckt ist. Kurz mal helfen, den Pegelstand zu messen.

Glitsch, machte der schwere unhandliche gusseiserne Kanaldeckel auf dem Laub – und zermalmte auf seiner Flugbahn fast die Hände meines Mannes. Bevor er gezielt auf meinem linken Fuß aufsetzte.

Mein Mann war so sauer auf mich wegen seines Beinahe-Unfalles, dass ich stoisch das Ding aufnahm und ihn mit plötzlich deutlich geschärfter Konzentration so lange wirklich gut festhielt, bis er den Messstab wieder plaziert hatte. Während ihm der Messstab mehrfach aus den Händen glitt, wartete ich geduldig auf das Ende des Messvorgangs und spürte das Blut in meinen sich spontan verdreifachenden Fuß schießen. Danach erst humpelte ich nach drinnen und suchte mir was zum Kühlen.

Ich komme aus einer Familie, in der halb abgetrennte Daumen mit einem Pflaster behandelt werden. Natürlich ging ich am nächsten Tag zur Arbeit. Ich hatte ja nichts Ansteckendes. Ich tauschte schlicht für eine Woche meinen Schaltwagen gegen den Automatik von meinem Mann. Die Reitschuhe meines Sohnes waren drei Nummern größer als meine Schuhe und nahmen meinen Fuß gekonnt für einige Wochen auf.

Ich ging eine Woche später sogar zu meinem Hausarzt. Als er sich das regenbogenfarbige Etwas, das mal mein Fuß gewesen war, anschaute, zeigte er sich mit mir einig, dass er sich für einen Körperteil, dem etwas Entsprechendes widerfahren ist, erwartungsgemäß verhielt.

Erst nach einem halben Jahr wurde ich wirklich nervös, als die Schwellung noch immer nicht ganz abgeklungen war. Der Orthopäde gratulierte mir zur erfolgreichen Heilung dreier glatter Brüche, die – wie er bemerkte – unter seiner Behandlung nicht besser ausgesehen hätten. Und verschrieb mir eine Bandage, die wirklich gut tat. Nach und nach brauchte ich sie immer weniger.

Das Ganze ist Jahre her.

Ich war so überarbeitet, dass ich meinen Körper nicht mehr gefühlt habe.

Zum Glück bin ich in meinen jungen Jahren sowas wie die Königin der Psychosomatik gewesen und kannte eigentlich das Gegenteil davon – dass mich mein Körper mit diversen selbst produzierten Symptomen um meine Aufmerksamkeit bittet.

Ich wusste: Mein Weg da raus ging über die Atmung. Über das Spüren. Raum zu geben. Über das Zulassen aller meiner Symptome im Hier und Jetzt. Über das kompromisslose Annehmen meines So-Seins. Über Hingabe.

Und das tat ich. Ganzheitlich.

Heute fühlt sich mein Körper von Kopf bis Fuß durchlässig an – die Energie verteilt sich überall. Überall und über meinen Körper hinaus.

Nur nicht in meinen linken Fuß.

Er steht weiter als Mahnmal für die Zeit, in der ich nicht mit mir verbunden war.

Vor kurzem nervte es mich so, dass ich tatsächlich einen Beitrag über meinen linken Fuß schrieb und um Ideen bat, wie ich diesen verlorenen Körperteil integrieren möge.

Ich bekam wunderbare Antworten. Und dann erst kam ich drauf.

Mein Weg da rein geht über die Atmung. Über das Spüren. Ich muss meinem Fuß Raum geben. Alle meine Symptome im Hier und Jetzt zulassen. Sein So-Sein kompromisslos annehmen. Mich ihm hingeben.

Wie konnte ich das vergessen?

Dem Körper eine Stimme geben

Ich setzte mich also aufrecht in meine Meditationshaltung, entspannte mich und dehnte meinen Atem auf den ganzen Körper aus.

Ich liebe die körperzentrierte Herzensarbeit. Bei der soll man eigentlich nur sitzen und fühlen. Das funktioniert bei mir nicht. Mein Körper will sich manchmal bewegen dabei – und meine Stimme will die Gefühle um die es geht, ausdrücken. Wenn ich mich auf ein Symptom konzentriere, dann fängt der entsprechende Körperteil an, durch mich zu tönen. So kann ich auch die Atmung effektiver verstärken und es fließt mehr Lebensenergie dorthin. Je klarer und tiefer der Ton, desto wohliger.

Ich lebe damit – und setze es inzwischen zur Selbsttherapie bei mir ein.

Also konzentrierte ich mich auf meinen linken Fuß. Ich bat ihn um einen Ton. Der kam. Fiepsig. Abgebrochen. Viel zu hoch. Ein unangenehmer Kopfton. Kaum rauszubringen.

Ich versuchte es eine Weile. Ich wusste nicht, wohin es führen soll. Es war kläglich. Dann bat ich meinen rechten Fuß um einen Ton. Der war ein Brustton. Tiefer. Eher mittlere Lage. Ich wusste nun, wohin.

Zurück zum linken Fuß. Tönen. Den Ton halten. Immer wieder den Abbruch kitten, verbinden, halten. Zwischendurch seufzend und loslassend einatmen, unaufhörlich weiter vertiefend. Das ging sehr lange. Dann war es soweit. Der Ton rutschte tiefer. Ich konnte einen Brustton produzieren. Immer noch abgebrochen, aber sofort floss ein Strom prickelnder Energie in meinen Fuß hinein, wärmte ihn auf. Er war ein Teil von mir, ich konnte es kurz spüren.

Am nächsten Tag hatte ich nur kurz Zeit, dem Fuß vor dem Einschlafen mit ein paar wimmernden Kopftönen zu verdeutlichen, dass ich ihn nicht vergessen hatte.

Am Tag darauf dann war es wieder so weit. Ich rief ihn und bat ihn um einen neuen Ton. Nach einem langen zittrigen Kopfton wurde er mutiger und sackte nicht nur in die Brust, wo er eine Weile verweilte, nein, er rutschte sogar in den Bauch und ließ es zu, dass die entstehende Energie sich von dort in Wellen über die Schultern zu den Armen ausbreitete. Meine Arme schüttelten sich und zupften an der Körpermittellinie entlang, verbanden beide Seiten, schufen einen ganzkörperlichen Ausgleich zwischen Links und Rechts. Es fühlte sich wunderbar an. Ich war ganz.

Der bedürftige Zustand meines ewig verletzten Fußes war mir jedoch seitdem in jedem Moment bewusst. Und das fühlte sich noch nicht durchgängig wohlig an, sondern leicht unangenehm und schmerzhaft. Eher stachelig.

Ich habe ihm über eine Woche lang täglich Zeit gewidmet, bis ich dann am folgenden Wochenende das Gefühl hatte, dass mein Fuß wieder zu mir gehörte.

Erste-Hilfe in seelischen Notsituationen

Erstaunlich daran ist die Tatsache, dass ich die vielfältigsten Methoden kenne, wie ich in Kontakt gehe mit meinem Körper, dass ich die Atmung in den letzten Winkel schicken, mich steuern und regulieren kann – dass ich weiß, wie ich meinem Körper zuhören UND gleichzeitig eine Stimme geben kann – und doch in solchen Notfallsituationen für mich selbst nicht mehr darauf komme.

Weil jemand in Panik nicht mehr weiß, dass er 112 rufen muss, gibt es Aufkleber fürs Telefon. Erinnerungshilfen.

Ich fragte also andere, wie sie es schaffen, sich an ihre Ressourcen zu erinnern, um ein Erste-Hilfe-Set zur Verfügung zu haben, wenn ich es brauche.

Ich bekam wieder ganz wunderbare Ideen geschenkt, die ich gern hier teilen möchte.

  • Kooperation und Austausch mit anderen Menschen
  • SOS-Schachtel: Ein schönes Kästchen voller Zettel mit Ideen, Schnipsel mit Ressourcen, Wünschen, Namen von Freunden, Aktivitäten, Farben, Sprüche, die guttun… im Bedarf kann z.B. ein Zettelchen gezogen werden.
    Manchmal kann man einfach mal so reinschauen, Schnipsel hinzufügen und welche rausnehmen. Auch befüllbar mit kleinen Dosen mit verschiedenen Düften (ein Wattepad oder kleines Stück Stoff mit Duft bestäuben), oder Sand und ganz kleine Muscheln und Steinchen.
  • Überall ein paar Bilder aufhängen, die an Dinge erinnern, die gut tun (Kühlschrank oder Bildschirmhintergründe, eine Story-Board-Wand oder ähnliches).
  • Daraufhin wurde mir klar, dass ich ein wirksamstes Werkzeug zur Selbstermächtigung und Ressourcenverkkörperung quasi bereits lebe: Meine Selbstzertifizierungen!

Das Gute ist, dass ich inzwischen die Sicherheit habe, dass ich das wichtigste Werkzeug, das ich brauche immer dabei habe: Meinen Körper.

Das Atmen kann ich nicht vergessen. Und wenn ich nur daran denke, meine Wahrnehmung darauf zu lenken, dann geht die erste Hilfe schon los!

Mir wurde irgendwann klar, dass ich mein gesamtes Leben meiner Selbstheilung und Traumaauflösung gewidmet habe. Nach Jahren der Eigenpraxis habe ich beschlossen, das, was ich durch die Hingabe an mein Körperwissen für mich gewonnen habe, an andere weiterzugeben.

Ich öffnete erst mein Stimmpräventionsseminar für Berufssprecher als Onlineworkshop „Stärke Deine Stimme!“ für Menschen anderer Berufsgruppen – und ich entwarf „Umarme Deine Symptome!“